Frage

Was bedeutet Selbstgefährdung?

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Antwort:

Selbstgefährdung bedeutet, dass man sich selbst schadet oder in Gefahr bringt. Das kann aus Versehen passieren, aber auch die absichtliche Selbstgefährdung wird online gezeigt. Das ist aus verschiedenen Gründen problematisch.

Unter „Selbstgefährdung“ versteht man verschiedene Phänomene.

So können manche Trends, wie zum Beispiel Internet-Challenges unter diesen Begriff fallen, wenn sie ein großes Verletzungsrisiko bergen. Selbstgefährdung meint aber auch Beiträge, die eine absichtliche und bewusste Selbstverletzung oder Selbstschädigung zeigen. Häufig spielt hier auch die psychische Gesundheit eine Rolle, denn dabei werden oft Themen wie Suizidalität, Essstörungen, Sucht oder Depressionen angesprochen.

Solche Beiträge können aus verschiedenen Gründen problematisch sein:

  • Verharmlosung: Beiträge, die zeigen, wie sich Personen selbst schaden, verharmlosen diese Handlungen häufig. Das lässt sie auf andere Personen dann weniger schlimm oder schädlich wirken. Manchmal kommt es sogar dazu, dass ernstzunehmende Krankheitsbilder und Selbstverletzung positiv dargestellt werden. Das kann vor allem Kindern und Jugendlichen schaden.
  • Nachahmung: Kinder und Jugendliche können dazu neigen, das nachzumachen, was sie online sehen. Manche Beiträge fordern sogar aktiv dazu auf, dieses Verhalten nachzumachen. Gerade wenn sich Jugendliche bereits in einer schwierigen Lebenssituation befinden oder es ihnen aus anderen Gründen nicht gut geht, können solche Beiträge zu problematischem Verhalten einladen.
  • Gegenseitige Bestärkung: Finden sich auf sozialen Plattformen Menschen zusammen, die ähnliche Inhalte posten, spricht man oft von sogenannten Communities. Dabei tauschen Nutzende häufig Tipps zu selbstgefährdenden Handlungen aus und bestärken sich gegenseitig in ihrem Verhalten und ihren Absichten. Manchmal kommt es auch dazu, dass gemeinsam geplant wird, sich selbst zu verletzen, Essen auf eine bestimmte Art und Weise einzuschränken oder schlimmstenfalls gemeinsam Suizid zu begehen. Auch sogenannte Ana-Coaches und Pro-Ana-Gruppen spielen hierbei häufig eine Rolle.
  • Belastung: Das, was in solchen Communities gepostet wird, kann Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene jeden Alters sehr belasten oder schlimmstenfalls sogar verstören. Vor allem Kinder und Jugendliche, die bereits körperlich oder auch emotional in einer schwierigen Lage sind, können von derartigen Videos, Fotos oder Texten negativ beeinflusst werden. Das kann dazu führen, dass sie besonders anfällig sind, das Verhalten selbst auszuprobieren, dass sie sich zunehmend schlechter fühlen, oder auch, dass Personen in solche Verhaltensweisen zurückfallen.

Es ist also wichtig, zu verstehen, woran man solche selbstgefährdenden Inhalte erkennen und wie man damit umgehen kann, wenn man selbst oder sein Kind solche Beiträge sieht.

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Dir geht es nicht gut?

Wenn du das Gefühl hast, unter Selbstverletzung, Essstörungen, Depressionen, Sucht oder ähnlichen Problemen zu leiden, ist es wichtig und richtig, sich dabei Unterstützung zu suchen. Eine Liste mit verschiedenen Hilfs- und Seelsorgeangeboten, findest du hier. In akuten Situationen und Notfällen wende dich an die 112.

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