Inhalte sind zum Beispiel Fotos, Videos und Texte, die in Foren, Blogs und auf sozialen Medien gepostet werden. Aber nicht jeder Post ist harmlos: Sie können unter anderem gefährliche Trends oder Verhaltensweisen verbreiten. Auch Kinder und Jugendliche können auf solche Beiträge stoßen. Merken Eltern, dass ihre Kinder Inhalte konsumieren, die Selbstverletzung, Essstörungen, Suchtverhalten oder andere gefährliche Aktivitäten zeigen, kann das beängstigend und verunsichernd sein. Trotzdem ist es in einem solchen Fall wichtig, zu handeln.
Folgendes können Eltern in einer solchen Situation tun:
- Das Gespräch suchen:
Ein ruhiges Gespräch mit dem Kind darüber, was es gesehen hat und wie es sich damit fühlt, kann dabei helfen, das Gesehene zu verarbeiten und genauer einzuordnen. Dabei kann auch besprochen werden, ob das Kind zufällig darauf gestoßen ist oder sie sogar regelmäßig bewusst konsumiert. Es hilft, bei dem Gespräch nicht vorwurfsvoll zu sein, sondern Offenheit und Verständnis für das Kind zu zeigen.
- Über Mediennutzung sprechen:
Es kann ratsam sein, zu thematisieren, wie die Mediennutzung des Kindes aussieht. Dabei kann man beispielsweise besprechen, ob es sinnvoll sein kann, bestimmten Accounts zu entfolgen, Hashtags zu sperren oder weitere Jugendschutzmaßnahmen zu treffen. Auch das Vereinbaren von klaren Regeln kann hierbei Sicherheit und Orientierung geben. Diese können beispielsweise im Mediennutzungsvertrag
festgehalten werden.
- Alternativen bieten:
Häufig ist es sinnvoll, nicht nur die Art der Mediennutzung zu ändern, sondern auch die Dauer. So verbringt man weniger Zeit mit verunsichernden, verstörenden oder auch triggernden Posts. Dafür bietet es sich an, dem Kind geeignete Alternativen zu bieten, Freundinnen und Freunde einzuladen, Zeit gemeinsam zu verbringen oder auch, Ausflüge zu machen.
- Beiträge melden: Nicht alle Beiträge, die einem Schaden können, verstoßen auch gegen die Richtlinien der entsprechenden Plattform. Videos und Bilder, die aber eindeutig Gewalt, (Selbst-) Verletzungen, Pornografie oder ähnliches zeigen, sind auf den meisten Plattformen nicht erlaubt und sollten dort deswegen gemeldet werden. Auch unabhängige Meldestellen wie die Landesanstalt für Medien NRW, die Internet-Beschwerdestelle
oder Jugendschutz.net
können gute Anlaufstellen sein.
- Ein offenes Ohr haben:
Sehen Kinder sich bewusst Beiträge an, die Selbstverletzungen, Essstörungen oder weitere gefährliche Handlungen zeigen, kann sich das negativ auf dessen Wohlbefinden auswirken. Es kann auch ein Zeichen dafür sein, dass es ihm bereits nicht gut geht. Regelmäßig mit dem Kind darüber zu sprechen, wie es ihm geht, wie man es bei seinen Problemen unterstützen kann oder alternative Gesprächspartner vorzuschlagen, kann dabei helfen, offen mit der Situation umzugehen und gemeinsam eine Lösung zu finden.
Kommt es dazu, dass sich das Kind selbst verletzt, gefährliche Essenstrends nachahmt, oder Anzeichen einer inneren Krise zeigt, ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen. Eine Liste mit Hilfs- und Beratungsangeboten haben wir hier zusammengestellt. Sollte eine akute Gefahr bestehen, sollte man sich unter der 112 an den Rettungsdienst wenden.
Weitere Informationen zu dem Thema: