Kinder nutzen digitale Medien immer früher und länger – das sollten Eltern wissen

Kinder nutzen Smartphone, Tablet & Co immer früher und auch die Mediennutzungszeit nimmt weiter zu. ZEBRA gibt Tipps wie Eltern ihre Kinder bei der Mediennutzung begleiten können.
Lesedauer: 3 Minuten
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13. Juni 2025

Die aktuelle KIM-Studie zeigt: Die tägliche Mediennutzungszeit von Kindern und Jugendlichen ist im Vergleich zur letzten KIM-Studie im Jahr 2022 deutlich gestiegen. Über die Hälfte (54 %) der 6- bis 13-jährigen Internetnutzenden sind täglich online (2022 waren es 47 %). Besonders bei den 8-9-Jährigen hat sich die tägliche Internetnutzung mit einem Anstieg von 23% auf 40% fast verdoppelt.

Soziale Medien und Messengerdienste sind besonders beliebt bei Kindern und Jugendlichen:

  • 73% der 6- bis 13-jährigen nutzen WhatsApp mindestens wöchentlich, 60% davon sogar täglich.
  • Auch TikTok (43%), Instagram (25%) und Snapchat (21%) werden regelmäßig verwendet. Damit nutzen viele Kinder und Jugendliche die Apps früher als es das festgelegte Mindestalter der Plattformen vorsieht.

Technischer Schutz wird selten eingesetzt

Obwohl Medien eine immer größere Rolle in der Kindheit spielen, gibt die deutliche Mehrheit der Eltern an, an keinem der digitalen Geräte Sicherheitseinstellungen vorgenommen zu haben (71%). Dabei könnten diese dabei helfen, dass Fremde das eigene Kind nicht kontaktieren können, und gepostete Fotos und Texte nur für Familie sowie Freundinnen und Freunde sichtbar sind.

Auch Einstellungen zur Begrenzung der Bildschirmzeit werden von nicht einmal der Hälfte der Eltern verwendet (43%).

Welche Tipps helfen Eltern?

ZEBRA empfiehlt, dass Eltern ihre Kinder bei der Mediennutzung nicht alleine lassen und ihnen unterstützend zur Seite stehen. Folgende Tipps können dabei helfen:

  • Gemeinsam über Mediennutzung sprechen: Durch regelmäßige persönliche Gespräche mit deinem Kind kannst du es für bestimmte Themen, Inhalte und mögliche Gefahren sensibilisieren und ihr könnt gemeinsam vereinbaren, wie es sich verhalten kann.
  • Technische Einstellungen vornehmen: Ob ein separates Kinderkonto, Jugendschutzfilter am Smart-TV oder kindgerechte Apps - auf vielen digitalen Plattformen sind Medienschutzeinstellungen für Kinder und Jugendliche möglich. Unterstützung dafür gibt es zum Beispiel bei Medien kindersicher. Hier findest du Anleitungen zu vielen Geräten und Apps.
  • Mindestalter beachten: Einige Plattformen legen in ihren Nutzungsbedingungen ein Mindestalter für die Nutzung ihrer Anwendungen fest. Denn es gibt Inhalte und Aspekte, die als problematisch für Kinder eingestuft werden können. Jüngere Kinder können die Gefahren der Apps oft noch nicht alleine überblicken.
  • Mediennutzungszeiten vereinbaren: Es kann helfen, wenn du mit deinem Kind gemeinsam Regeln für die Nutzungsdauer bestimmter Medien vereinbarst. Versuche dabei, deinem Kind Verständnis entgegenzubringen und erkläre ihm, aus welchem Gründen du bestimmte Regeln für sinnvoll hältst. Die Regeln können in einem gemeinsamen Mediennutzungsvertrag festgehalten werden.
  • Mit gutem Beispiel vorangehen: Es hilft, wenn du deine eigene Medienzeit reflektierst: Wie häufig hast du dein Smartphone in der Hand und gibt es Familienaktivitäten, die durch dein Smartphone unterbrochen werden? Wenn dein Kind sich als Person wahrnimmt, die ihre eigene Mediennutzung hinterfragt, stärkt dies deine Vorbild-Funktion.

Weitere Hilfestellungen zum Thema Medienerziehung findest du in diesen ZEBRA-Artikeln:

Welche Arten gibt es, mein Kind mit Medien zu erziehen? - ZEBRA

Wann ist mein Kind alt genug für ein Handy? - ZEBRA

Wie kann ich am besten mit meinem Kind über seine Mediennutzung sprechen? - ZEBRA

Zur Studie: Die KIM-Studie 2024 ist eine repräsentative Erhebung des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zum Medienverhalten von Kindern in Deutschland. Dafür wurden 1.225 Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren und ihre Haupterziehungspersonen befragt – mit dem Fokus auf Mediennutzung, Geräten, Inhalten und elterlicher Begleitung. Für mehr Informationen zur KIM-Studie, klicke auf den folgenden Link: Was ist die KIM-Studie? - ZEBRA

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