Frage

Welche Rolle spielen parasoziale Beziehungen im Kontext von OnlyFans?

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Antwort:

Parasoziale Beziehungen können auf OnlyFans schnell zu sozialen Interaktionen werden. Diese muss man sich allerdings erkaufen. Sind Menschen bereits durch Einsamkeit belastet, kann diese Art der Beziehung schnell problematisch werden.

Parasoziale Beziehungen

Geht man eine einseitige Beziehung zu einer Person ein, die man nicht aus dem realen Leben, sondern beispielsweise durch soziale Medien, oder Film und Fernsehen kennt, nennt man das eine parasoziale Beziehung. Oftmals wissen die jeweiligen Personen, mit denen man eine solche Beziehung eingeht, dabei gar nicht wirklich, wer man ist oder sogar, dass man überhaupt existiert. Nichtsdestotrotz kann man sich Influencer*innen, Schauspieler*innen oder anderen Stars sehr nah fühlen.

Auch im Kontext OnlyFans kann es zu einer solchen Art der Beziehung kommen – und sogar noch einen Schritt weiter gehen. Denn auf OnlyFans gibt es einen sehr einfachen Weg, wie man Creator*innen auf sich aufmerksam machen kann: nämlich mit Geld.

Private Chats auf OnlyFans

Auf OnlyFans kann man nicht nur Leuten folgen und damit ihre Beiträge ansehen. Es ist auch möglich, in direkten Kontakt mit den Content Creator*innen zu treten. Beispielsweise lassen sich private Chats durch Trinkgelder erkaufen. Dort können auch individuelle Anfragen gestellt werden. Diese enthalten oft Bitten um explizite Inhalte, können aber auch das (regelmäßige) Verschicken von Nachrichten anfragen. Auf gewisse Art und Weise lässt OnlyFans somit parasoziale Beziehungen zu sozialen Beziehungen werden. Schließlich lassen sich Nähe, Zuwendung und Intimität zu einer bestimmten Person ganz einfach erkaufen. Das kann unter Umständen aber problematische Ausmaße annehmen.

Das Problem hinter erkaufter Intimität

Ein wichtiger Aspekt ist hierbei oftmals Einsamkeit. Fühlen Menschen sich allein oder einsam, kann das eine belastende Erfahrung sein. Deswegen versucht man häufig, solche unangenehmen Gefühle loszuwerden. Das macht verletzlich und anfällig für solche Funktionen von OnlyFans. Schwierig wird eine solche Situation dann vor allem, wenn die erkaufte Intimität mit Creator*innen, die in der Regel für diese einfach nur ihre Arbeit darstellen, als echte Quelle der Zuneigung wahrgenommen wird. Das kann am Anfang gegen Gefühle von Einsamkeit helfen, diese auf lange Sicht aber oft schlimmer machen.

Das birgt weitere Risiken:

  • Hohe Geldsummen: Möchte man mit den Creator*innen in Kontakt kommen und bleiben, muss man auch regelmäßig dafür zahlen. Dabei kann man leicht aus den Augen verlieren, wie viel Geld man dafür tatsächlich ausgibt.
  • Emotionale Abhängigkeit: Verlässt man sich darauf, seine sozialen Bedürfnisse mit Hilfe von Creator*innen zu befriedigen, kann es passieren, dass man sein Wohlbefinden zunehmend von diesen abhängig macht.
  • Exzessiver Konsum: Sieht man in den Creator*innen eine einfache und erstrebenswerte Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, kann dies dazu führen, dass man OnlyFans immer häufiger verwendet. Langfristig kann das eine (Porno-) Sucht begünstigen. Es ist also wichtig, seinen Konsum diesbezüglich regelmäßig kritisch zu hinterfragen und darauf zu achten, was einem tatsächlich guttut.

Fühlt man sich einsam oder anderweitig belastet, ist es wichtig, sich Unterstützung zu suchen und mit anderen Menschen über die eigene Situation zu sprechen. Vermutet man, bereits in eine Sucht, oder in suchtähnliches Verhalten geraten zu sein, ist es umso wichtiger, sich Hilfe zu suchen. Wir haben dafür bereits zusammengestellt, woran man Anzeichen einer (Porno-) Sucht erkennen und wo man diesbezüglich geeignete Hilfe finden kann. Wem es allgemein nicht gut geht und wer das Gefühl hat, über seine Sorgen sprechen zu wollen, kann sich jederzeit an die Telefonseelsorge wenden.

Weitere Informationen zu dem Thema:

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