Frage

Wie kann ich Deepfakes erkennen?

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Antwort:

KI-generierte Deepfakes können unterhaltsam sein – aber auch gefährlich. Um zwischen Realität und Fälschung zu unterscheiden, müssen Nutzerinnen und Nutzer auf Details in der Verarbeitung, den Inhalten und den Quellen von Bildern und Videos achten und sich selbst trainieren.

Künstliche-Intelligenz-Modelle entwickeln sich stetig weiter. Immer häufiger kursieren Meldungen mit täuschend echt aussehenden Bildern und Videos, die oftmals aufsehenerregende Inhalte zeigen – sei es ein angeblich brennender Eiffelturm oder ein Staatsoberhaupt, das eine merkwürdige Rede zu halten scheint.

Solche Bilder und Videos nennt man „Deepfakes“. Diese können vergleichsweise harmlos sein und für humoristische Zwecke Verwendung finden, sie können jedoch ebenso zum Instrument von gezielter Desinformation werden.

Deshalb ist es wichtig, auch bei modernsten KI-generierten Inhalten noch den Unterschied zwischen Realität und Fälschung erkennen zu können. Dafür muss man nach den kleinen Fehlern oder Ungenauigkeiten suchen, die sich (zumindest noch) einschleichen.

Folgende Strategien können bei der Identifizierung von Deepfakes helfen:

  • Fehlende Details oder Unschärfe finden: Dies gilt insbesondere an Übergängen oder in Regionen von Fotografien, wo Details besonders ins Auge fallen, zum Beispiel bei Gesichtsausdrücken, Augenbewegungen oder Fingern.
  • Falsche Perfektion erkennen: Auch das Gegenteil der Unschärfe, nämlich zu perfekte und glatte Strukturen oder Gesichter können Indikatoren für Deepfakes sein.
  • Ungewöhnliche oder unmögliche Szenarien und Unstimmigkeiten identifizieren: Manchmal stellt KI unrealistische oder physisch unmögliche Szenarien dar. Auch kommt es vor, dass verschiedene Teile des Bildes nicht zusammenpassen, dass Schatten fehlen oder unstimmig sind und vieles mehr.
  • Die Quelle prüfen: Wie bei allen Recherchen oder Informationsbeschaffungen in Journalismus oder der akademischen Welt gilt es auch hier zu fragen: Wer berichtet? Ist diese Quelle vertrauenswürdig? Und: Berichten auch andere Quellen unabhängig von dieser über den gleichen Sachverhalt? Bei Websites und vielen Social-Media-Accounts kann dir zum Beispiel ein Blick ins Impressum helfen.
  • Training: Bei verschiedenen (kostenfreien) Online-Tests können Nutzerinnen und Nutzer ihre Fähigkeiten im Deepfake-Erkennen testen und trainieren.

Für Videos gelten ähnliche Indizien wie für Bilder – schließlich sind sie technisch betrachtet nichts als eine schnelle Abfolge vieler einzelner Bilder. Hier variiert die Qualität von Deepfakes oft noch in Abhängigkeit von der Komplexität der dargestellten Inhalte.

Tatsächlich gibt es auch bereits Tools und Websites, die von KI generierte Deepfakes erkennen sollen – diese arbeiten allerdings noch nicht hundertprozentig zuverlässig. Daher ist es an allen Nutzerinnen und Nutzern, genau hinzuschauen, nicht alles zu glauben, was das Internet zu bieten hat und zweifelhafte Informationen oder Inhalte nicht ungefiltert weiterzuverbreiten.

Weitere Infos und Ressourcen zum Thema gibt es hier:

Was bedeutet Desinformation?

Desinformation eindeutig zu definieren fällt leider immer noch schwer. Es gibt jedoch Elemente, die unumstritten sind: Es handelt sich um Informationen, die bewusst falsch gesetzt und gezielt verbreitet werden. Auch wenn es Desinformation schon vor dem Internet gab, hat ihre strukturierte Verbreitung vor allem im Zuge der Digitalisierung und dem Aufkommen von sozialen Medien besorgniserregende Ausmaße angenommen. Weitere Informationen zu dem Phänomen findest du auf der Homepage der Landesanstalt für Medien NRW.

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