Pornoseiten im Netz – Warum Kinder besonders geschützt werden müssen und was Eltern dagegen tun können

Immer mehr Kinder und Jugendliche kommen unbeabsichtigt oder bewusst mit pornografischen Inhalten in Berührung - und das oft bereits im Alter zwischen 12 und 15 Jahren. ZEBRA gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder schützen können.
Lesedauer: 3 Minuten
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17. Juni 2025

Laut einer Studie der Landesanstalt für Medien NRW (2024) haben 42 % der 11- bis 17-Jährigen bereits Pornos gesehen – rund die Hälfte davon ist auf Inhalte gestoßen, die sie lieber nicht gesehen hätte.

Die EU reagiert jetzt: Gegen große Anbieter wie Pornhub, Stripchat, XNXX und XVideos wurde ein offizielles Verfahren eingeleitet. Der Vorwurf: unzureichender Schutz Minderjähriger. Die Plattformen sollen es versäumt haben, wirksame Altersverifikationen einzusetzen. Große Online-Plattformen sind dazu verpflichtet, Minderjährige vor schädlichen Inhalten zu schützen - etwa durch technische Altersprüfungen. Bei Verstößen drohen Geldstrafen in Millionenhöhe.

Die Diskussion um Altersverifikationen auf Pornoseiten ist nicht neu: Die Landesanstalt für Medien NRW bemüht sich beispielsweise schon seit mehreren Jahren darum, Plattformen in die Verantwortung zu ziehen.

Welche Gefahren bestehen für Kinder und Jugendliche?

  • Entwicklungsgefährdung 
  • Problematische Werte- und Normenvorstellungen sowie Rollenbilder 
  • Sinkende Hemmschwellen und gefährliche Nachahmung 
  • Leistungsdruck 
  • Unrealistische Körper- und Schönheitsbilder 
  • Suchtpotential 

Was können Eltern tun?

  • Sich als Ansprechperson anbieten: Wichtig ist, dass Kinder wissen: Ich kann mich jederzeit vertrauensvoll an meine Eltern wenden und ihnen sagen, wenn ich im Internet etwas gesehen habe, dass ich eigentlich nicht sehen wollte.
  • Gespräch vorbereiten: Ein kurzer Hinweis vorab, kann helfen, die Hürde zu senken.
  • Offen und wertfrei sprechen: Kinder sollten das Gefühl haben, alles fragen zu dürfen, ohne Angst zu haben, sanktioniert zu werden
  • Pornos richtig einordnen: Es ist wichtig, zu vermitteln, dass Pornos nicht die Realität zeigen, sondern häufig inszeniert sind.
  • Technische Schutzmaßnahmen nutzen: Kinderschutzfilter, Jugendschutzeinstellungen und altersgerechte Inhalte lassen sich z. B. mit Hilfe von medien-kindersicher.de einrichten.

Es ist wichtig, dass Jugendliche nicht gezwungen werden: Wenn das Thema zu unangenehm wird oder Jugendliche nicht darüber sprechen möchten, helfen neutrale Info-Angebote wie Loveline.de, sextra.de oder liebe-lore.de, auf denen sie selbst nachlesen können.

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