Kinder wünschen sich mehr Aufklärung über Cybergrooming – aber wie macht man das?

69% der Kinder wünschen sich mehr Aufklärung über Cybergrooming in der Schule, 45% auch im Elternhaus. Das ergab die neue Cybergrooming Befragung der Landesanstalt für Medien NRW. Aber wie kann das gehen? Und welche Materialien können dabei helfen? ZEBRA klärt über die wichtigsten Punkte auf.
Lesedauer: 2 Minuten
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13. Mai 2025

Was ist Cybergrooming?

Cybergrooming ist eine besondere Form des sexuellen Missbrauchs an Kindern und nach § 176a und § 176b StGB strafbar. Dass Kinder online mit sexuellen Absichten kontaktiert werden, ist keine Seltenheit: Die neue Cybergrooming Befragung der Landesanstalt für Medien NRW zeigt, dass 24% aller Befragten schon einmal betroffen waren. Etwa jedes vierte Kind hat also schon einmal Cybergrooming erlebt. So ist nicht verwunderlich, dass viele Befragte mehr darüber reden wollen. 69% wünschen sich mehr Aufklärung in der Schule, 45% wollen auch im Elternhaus mehr über Cybergrooming sprechen.

Was verrät uns die Befragung noch?

Die Befragung liefert Daten zu Täterstrategien, dem Verhalten von Betroffenen und wo Cybergrooming häufig stattfindet:

  • 87% der Cybergrooming-Vorfälle haben auf Plattformen stattgefunden, 13% in Spielen. Am häufigsten angegeben wurden dabei Snapchat und Instagram.
  • Typische Täterstrategien waren Komplimente zu machen (38%), gleiche Interessen vorzutäuschen (34%) oder Versprechungen und Gegenleistungen anzubieten (18%).
  • 19% der Betroffenen haben den Kontakt zur Tatperson nicht abgebrochen. Als Gründe wurden genannt: Neugierde, das Gefühl von Wertschätzung und dass das Interesse von Älteren als Kompliment empfunden wurde.

Wie können Eltern und Fachkräfte aufklären?

Cybergrooming ist ein sensibles Thema. Umso wichtiger ist es, bei Kindern schon früh das Bewusstsein dafür zu stärken. Gerade im Familienkreis ist es sinnvoll, ein ruhiges Gespräch zu suchen und gemeinsam darüber zu sprechen, was Cybergrooming ist, wie Tatpersonen häufig vorgehen und worauf man beim Kontakt mit fremden Personen online achten sollte. Am besten gibt man dem Kind dabei den Raum, Fragen zu stellen, Sorgen anzusprechen oder konkrete Situationen zu erwähnen. Es kann auch gemeinsam zum Thema recherchiert werden. Mehr Tipps dazu, wie man mit seinem Kind über Cybergrooming sprechen kann, findet man hier: Gespräch über Cybergrooming mit meinem Kind - ZEBRA

Pädagogische Fachkräfte können über das Thema zum Beispiel im Rahmen des Unterrichts und in Projekttagen oder -wochen aufklären. Geeignete Materialien dazu gibt es hier:

Weitere Informationen sind außerdem in unserer Themenwelt zu finden: Cybergrooming - ZEBRA

Du hast Cybergrooming erlebt und möchtest deinen Fall melden? Dann nutz dafür unser Formular. Unter fragzebra.de/cybergrooming kannst du schildern, was dir passiert ist. Anschließend wird dein Fall juristisch geprüft und sollte der Verdacht sich bestätigen, an die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) weitergeleitet.

Du hast individuelle Fragen?

Du hast individuelle Fragen zu diesem Thema? Wir helfen dir! Schreib uns über unseren Live-Chat (werktags zwischen 9 und 21 Uhr), den WhatsApp-Messenger, das Eingabefeld auf der Startseite oder stell deine persönliche Frage per E-Mail an zebra@medienanstalt-nrw.de.

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