Nach den Empfehlungen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) umfasst Bildschirmzeit alle Geräte mit visueller Anzeige: Fernseher, Tablets, Smartphones, Computer und Spielkonsolen. Die Bildschirmzeit umfasst die gesamte Freizeitnutzung von Bildschirmmedien.
Auch wenn Eltern gemeinsam mit ihren Kindern spielen, wird die Zeit an der Konsole offiziell zur Bildschirmzeit gezählt. Gemeinsam genutzte Medien können jedoch pädagogisch wertvoll sein, zum Beispiel, wenn man über Inhalte spricht, Strategien entwickelt oder das Gesehene gemeinsam reflektiert.
Hörbücher und Musik werden nicht als Bildschirmzeit gewertet, da sie keine visuelle Interaktion erfordern. Trotzdem können sie den Alltag stark prägen. Wichtig ist, sie bewusst einzusetzen besonders, wenn Schlaf oder andere wichtige Aktivitäten darunter leiden.
Ähnlich verhält es sich bei Zeit, die für Hausaufgaben oder zum Lernen vor dem Bildschirm verbracht wird. Diese sollte nicht von der Freizeit-Bildschirmzeit abgezogen werden. Dennoch können Eltern und Kinder darauf achten, dass schulische und private Bildschirmaktivitäten gemeinsam keinen zu großen Anteil des Tages ausmachen und Zeit für bildschirmfreie Aktivitäten bleibt. Hier gilt es, eine gesunde Balance zu wahren. Wo diese liegt, ist sehr individuell – Eltern dürfen bei der Einschätzung ruhig auf ihr Bauchgefühl vertrauen.
Laut der KIM-Studie 2024 verbringen Jungen zwischen sechs und 13 Jahren im Schnitt 186 Minuten pro Tag mit Bildschirmmedien, Mädchen 170 Minuten. Mit zunehmendem Alter steigt vor allem die Internetnutzung deutlich an.
Eine pauschale „richtige“ Bildschirmzeit gibt es nicht, jedes Kind und jede Familie sind unterschiedlich. Orientierung können Richtwerte wie die Empfehlungen des Internet-ABC geben:
Der Schwerpunkt liegt darauf, Qualität vor Quantität zu setzen, Medienzeiten flexibel an Alltag und Bedürfnisse anzupassen und für einen gesunden Ausgleich zu sorgen. Insbesondere kreative Aktivitäten am Bildschirm können Kindern und Jugendlichen Spaß machen und sie zugleich in ihrer Entwicklung fördern. Einige Ideen dafür finden sich in unserem Instagram-Post zum Thema.
Wer ein tägliches oder wöchentliches Gesamtkontingent festlegt, behält leichter den Überblick. Ein Mediennutzungsvertrag kann dabei helfen, klare Regeln festzulegen.
Weiterführende Informationen findest du hier: