Corona hat digitales Arbeiten für die Schule notwendig gemacht und somit viele Eltern, vermutlich auch dich, vor die Herausforderung gestellt: Dein Kind verbringt bereits für die Schule viel Zeit vor dem Bildschirm, möchte aber in der Freizeitgestaltung auch nicht darauf verzichten. Die notwendige und freizeitliche Mediennutzung gehen, vielleicht auch von dir als Elternteil unbemerkt, ineinander über.
Die Situation ist aus beiden Sichtweisen – der des Elternteils und der des Kindes – kompliziert:
Du kannst als Elternteil die schulische Bildschirmzeit nicht begrenzen. Sie ist von der Schule vorgegeben.
Du musst also die freizeitliche Mediennutzung begrenzen. Stelle hierfür klare Regeln auf. Dabei helfen kann dir ein Mediennutzungsvertrag (www.mediennutzungsvertrag.de), den du mit deinem Kind gemeinsam ausformulierst.
Hattet ihr vor Corona bereits Regeln vereinbart, wird es für Unmut sorgen, diese strenger zu gestalten. Begrenze dann nicht die Medienzeit an sich.
Stelle lieber Bedingungen auf, die erfüllt sein müssen, damit dein Kind Medien nutzen darf. Zum Beispiel Regeln wie: Hausaufgaben erledigt, Sport gemacht oder spazieren gegangen, mindestens 30 Minuten Pause nach den digitalen Schulaufgaben vor Computer, Tablet oder Fernseher, eine freizeitliche Tätigkeit ohne digitale Medien gemacht oder Ähnliches.
Erkläre deinem Kind für jede Regel genau, warum dir das wichtig ist. Zum Beispiel: Ich mache mir Sorgen um deine Gesundheit, wenn du den ganzen Tag nur sitzt. Mir ist wichtig, dass du dich jeden Tag bewegst.
Hat dein Kind klar definierte Unterrichtszeiten, könnt ihr auch einen Ort und Zeitpunkt ausmachen, an dem dein Kind das für den Unterricht genutzte Gerät weglegen muss. Vielleicht trefft ihr euch dort sogar jeden Nachmittag: Alle legen ihre Geräte weg und ihr verbringt eine halbe Stunde in der Familie. So werden Schul- und Freizeitgestaltung klarer getrennt.
Damit dein Kind während der Aufgaben für die Schule nicht von freizeitlichen Medienangeboten abgelenkt wird, kannst du einen eigenen Account für die schulische Nutzung am Computer oder am Tablet anlegen. Hier sind dann nur die Programme installiert und nur die Dateien verfügbar, die dein Kind für die schulische Nutzung benötigt. Gegebenenfalls kannst du hier auch bestimmte Webseiten sperren, die dein Kind in der Freizeit viel verwendet, um die Versuchung, diese zu nutzen, zu unterbinden.
Binde dein Kind in diese Entscheidungen ein und erkläre, dass dies keine Bestrafung, sondern eine Unterstützung sein soll.
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