Falschnachrichten, die gezielt verbreitet werden, gibt es schon lange. Doch durch das Internet und soziale Medien verbreiten sich diese heutzutage rasend schnell und oft unkontrolliert.
Soziale Medien spielen inzwischen eine große Rolle in der politischen Meinungsbildung. Die einfache Zugänglichkeit von Informationen und die Vielfalt an Formaten können zum Beispiel einen positiven Einfluss darauf haben. Gleichzeitig werden im Internet und in sozialen Medien auch Desinformation verbreitet, um Menschen zu in ihrer Meinungsbildung zu beeinflussen.
Deshalb ist es beim kritischen Umgang mit Informationen im Internet immer wichtig, zu hinterfragen, wem diese Nachricht eigentlich nützt und welches Ziel damit verfolgt werden könnte. Auf unserer Seite der Aktion gegen Desinformation kannst du Genaueres dazu erfahren.
Es ist heute möglich, schneller denn je Inhalte mit unwahren Behauptungen zu erstellen und für ein großes Publikum verfügbar zu machen. Das können Texte sein, die sich mithilfe Künstlicher Intelligenz in Sekunden schreiben und in verschiedene Sprachen übersetzen lassen. Oder Bilder und Videos, die Desinformation glaubwürdiger aussehen lassen sollen. Hierbei kann es sich um gefälschte Bilder handeln. Aber auch echte Bilder können aus dem Kontext gerissen und mit falschen Informationen kombiniert werden.
Zudem sind die meisten Plattformen auf Algorithmen gebaut, die einen Inhalt für wichtig halten, wenn möglichst viele Accounts mit ihm interagieren, also etwas liken, kommentieren oder teilen. Desinformation enthält meistens sehr emotionale oder polarisierende Texte und Bilder. Daher kommt es häufiger vor, dass Menschen auf diese Inhalte reagieren – was dazu führt, dass der Algorithmus der Social-Media Plattform sie für relevant hält und noch mehr Menschen im Feed anzeigt.
Filterblasen und Echokammern werden von Algorithmen ebenfalls gestärkt. Das bedeutet, dass Nutzende in sozialen Medien hauptsächlich die Informationen und Profile herausgefiltert bekommen, die ihre bestehenden Meinungen noch weiter bestärken. Dabei ist die Vernetzung mit Gleichgesinnten an sich nicht schlecht, aber das kann dazu führen, dass Menschen Informationen, die ihnen begegnen, nicht mehr hinterfragen, bevor sie sie verbreiten. So können sich auf Basis der Desinformation innerhalb der entstandenen Gruppen sogar Verschwörungsmythen oder Radikalisierungsprozesse bilden.
Bei klassischen Medien wie Zeitungen oder Radio können hauptsächlich ausgewählte Personen, meistens mit journalistischem Hintergrund, Informationen verbreiten. Im Zeitalter der sozialen Medien kann sich jede Person eine eigene Plattform mit einem großen Publikum aufbauen und muss sich nicht unbedingt an Grundsätze wie die journalistische Sorgfaltspflicht halten.
Ohne diesen journalistischen Filter sind Informationen meist nicht verlässlich und oft ist kaum nachvollziehbar, wo eine Information ursprünglich herkommt. In 2024 und Anfang 2025 haben die Plattformen X (vormals Twitter) und Meta (Instagram und Facebook) das Checken von Fakten in den USA sogar eingestellt oder stark eingeschränkt.
Umso wichtiger ist es für Nutzende, die eigene Medienkompetenz zu fördern, Informationen stets kritisch zu hinterfragen und im Zweifelsfall nicht ungeprüft weiterzuverbreiten. Bei vielen Themen kann ein Blick auf die Website von Faktencheckern oder eine Nachfrage bei der jeweiligen Initiative bereits für Klarheit sorgen.
Hier geht es zu einigen Faktencheckern:
Mehr dazu findest du in diesen Artikeln: