Cybergrooming lässt sich nicht vollständig verhindern, aber Eltern können ihre Kinder wirksam stärken. Technische Einstellungen helfen, sind jedoch nur eine Ergänzung. Wichtiger sind gemeinsame Regeln, regelmäßige Gespräche und der Aufbau von Vertrauen. Wenn Kinder wissen, dass sie sich jederzeit an ihre Eltern wenden können, sind sie deutlich besser vor Manipulation und Übergriffen im Internet geschützt.
Einen vollständigen Schutz vor Cybergrooming gibt es nicht. Dennoch können Eltern durch technische Einstellungen, klare Regeln und eine vertrauensvolle Kommunikation viel dafür tun, ihre Kinder zu stärken und Risiken zu verringern. Dabei gilt: Technik allein reicht nicht aus. Entscheidend ist, dass Kinder lernen, sicher und selbstbewusst mit dem Internet umzugehen.
Je nach Gerät bieten Betriebssysteme und Apps verschiedene Jugendschutzfunktionen, mit denen sich Inhalte, Nutzungszeiten oder App-Downloads regulieren lassen. Auch Angebote wie Google Family Link oder Jugendschutzprogramm wie JusProg können dabei helfen, Regeln einzuhalten, unangemessene Inhalte zu Filtern und den Überblick über die Mediennutzung der Kinder zu behalten.
Darüber hinaus bietet Medien Kindersicher viele weitere Tipps und Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die richtigen Jugendschutz- und Privatsphäre-Einstellungen. Die Kurzanleitungen gibt es für verschiedene Geräte, Apps und Softwares.
Diese Tools helfen, Kinder im Netz zu begleiten und Grenzen zu setzen. Sie schützen jedoch nur eingeschränkt, da sie nicht beeinflussen können, was Kinder in Chats oder sozialen Netzwerken erleben. Sie ersetzen deswegen nicht das Gespräch über sicheres Verhalten im Internet. Mehr dazu hier: Kindersicherung im Internet - was leisten Schutzprogramme?
Der wichtigste Schutz vor Cybergrooming ist, dass dein Kind dich als vertrauensvolle Ansprechperson erlebt und immer mehr lernt, selbstständig im Internet zu surfen und dort auch mit unangenehmen Situationen umzugehen. Sprich regelmäßig mit deinem Kind über seine Online-Aktivitäten und macht gemeinsam Absprachen zu Regeln und Verhalten im Internet – etwa für die Kontaktaufnahme von Personen, die man nicht oder kaum kennt. Zum Beispiel, dass neue Anfragen oder Nachrichten immer erst dir gezeigt werden und ihr dann gemeinsam entscheidet, wie zu handeln ist. Helfen kann dir dabei der Mediennutzungsvertrag, der genau solche Regeln individuell für beide Seiten festhält.
Begleite die ersten Schritte in sozialen Netzwerken oder Online-Spielen, damit dein Kind Sicherheit gewinnt und vermittle ihm dabei die wichtigsten Grundsätze für Kinder und Jugendliche im Netz.
Es ist außerdem wichtig, Verständnis für Fragen, Sorgen und Probleme im Netz zu zeigen, statt Vorwürfe zu machen. Signalisiere deinem Kind: „Wenn dir etwas unangenehm ist, kannst du immer zu mir kommen – ohne dass es dafür Ärger gibt.“ Nur so kann ein gesundes Vertrauensverhältnis entstehen, das im Ernstfall entscheidend ist.