Menschen aller Altersklassen kennen inzwischen Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime oder Disney+. Diese Angebote stellen ihre Inhalte in der Regel 'on demand', also auf Abruf bereit. Daneben gibt es jedoch auch Live-Streaming-Plattformen wie Twitch oder Kick. Während Netzwerke wie Instagram, TikTok oder YouTube Live-Streams lediglich als eine von vielen Funktionen anbieten, steht bei Twitch oder Kick das Live-Senden im Mittelpunkt. Live-Sendungen – also wie im Fernsehen? Nicht ganz. Denn auf den Live-Streaming-Plattformen werden die Inhalte nicht von der Plattform selbst oder von Redaktionen und einer Programmdirektion bestimmt, sondern von Einzelpersonen oder Communities gestaltet.
Praktisch jeder kann ein Streamer sein und einen eigenen Kanal haben. Zuschauende müssen meistens nicht unbedingt bezahlen, man kann jedoch Abos abschließen oder andere Funktionen nutzen, die kostenpflichtig sind. Davon profitieren dann in verschiedenen Anteilen sowohl die streamende Person als auch die Plattform.
Die Live-Streams erreichen Menschen aller Altersklassen. Viele Zuschauende in den Communities sind jedoch vergleichsweise jung: Laut KIM-Studie 2024 7 Prozent der 6-13-Jährigen Twitch mindestens einmal pro Woche. Laut JIM-Studie 2024 nutzen 6 Prozent der Mädchen und 21 Prozent der Jungen zwischen 12 und 19 Jahren Twitch mehrmals pro Woche. Das eigentliche Mindestalter bei Twitch und Kick beträgt jeweils 13 Jahre, ist jedoch an die Erlaubnis der Eltern geknüpft – ansonsten dürfen die Dienste erst ab 18 Jahren genutzt werden. Das Alter der Nutzenden wird von den Plattformen zwar abgefragt, jedoch nicht geprüft.
Nutzende können die Streams auf den Plattformen jeweils über die Website, aber auch über die Apps der Anbieter verfolgen und mit dem Streamer und anderen Zuschauenden interagieren, z. B. durch einen Live-Chat. Um an diesem teilzunehmen, benötigt man einen Account, das einfache Zuschauen ist jedoch auch ohne Registrierung möglich.
Ursprünglich waren die Live-Streaming-Plattformen sehr beliebt innerhalb der Gaming-Communities. Das ist auch heute noch so: Laut Bitkom-Studie 2025 schauen 26 Prozent der Gamer*innen hin und wieder anderen Spielern online zu. Das Angebot der Plattformen hat sich jedoch stark erweitert: Die Streaming-Seiten bieten heute auch Inhalte zu diversen Themen abseits vom Gaming an – von sogenannten „IRL-Streams“ (deutsch: 'im echten Leben'), über sportliche und kreative Kategorien bis hin zu problematischen Inhalten wie Glücksspiel.
Die größten deutschen Streamer haben mehrere Millionen Follower auf Twitch und unterhalten im Live-Stream teilweise mehr als 20.000 Zuschauende zur gleichen Zeit. Viele schauen zu, weil sie sich unterhalten fühlen, Teil einer Community sein wollen und direkt mit den Streamer*innen interagieren können.
Mehr dazu und was die verschiedenen Live-Streaming-Plattformen voneinander unterscheidet, erklärt ZEBRA nächste Woche.