Früher mussten sich Eltern bei Musik-Streamingdiensten wie Spotify vor allem fragen, ob in den Lieblingstiteln ihrer Kinder Schimpfwörter oder nicht-jugendfreie Themen vorkamen. Heute sieht das anders aus: Das Angebot auf der Plattform ist deutlich umfangreicher – und damit auch die potenziellen Risiken, wenn Inhalte nicht zuverlässig moderiert und gekennzeichnet werden.
Mittlerweile finden sich auf Spotify nicht mehr nur Songs, sondern auch Podcasts, Hörbücher, und sogar Videos. Diese Inhalte lassen sich nicht einfach ausblenden oder deaktivieren – und genau das kann problematisch sein. Denn nicht alles, was auf Spotify zu finden ist, ist für Kinder und Jugendliche geeignet. Meldemöglichkeiten, Kennzeichnung von Inhalten und Moderation lassen dabei oft zu wünschen übrig.
Die verfügbaren Inhalte können beispielsweise problematische Botschaften enthalten. Dazu gehören unter anderem gewaltverherrlichende Aussagen, extremistische Symbole oder auch die Thematisierung von Drogen, Essstörungen oder Suizid. Diese Inhalte werden vom Spotify-Algorithmus empfohlen, ohne Rücksicht darauf, ob sie für ein jüngeres Publikum geeignet sind. Auch in den Kommentaren unter Podcastfolgen können Nutzende miteinander interagieren und Kinder dementsprechend in Kontakt mit unangemessenen Inhalten kommen.
Seit kurzer Zeit bietet Spotify zudem eine Chatfunktion an, mit der Nutzende direkt über die Plattform Nachrichten austauschen können. Kontakte werden dabei vor allem basierend auf gemeinsamen Playlists sowie Duo- oder Familienabos vorgeschlagen. Auch wenn bislang keine Informationen zur Sicherheit des Features vorliegen, lässt sich das Risiko unangemessener Kontaktaufnahmen – etwa durch Grooming – nicht vollständig ausschließen.
Spotify bietet Eltern inzwischen die Option, ein Spotify Kids-Konto einzurichten. Dort sollen nur kinderfreundliche Audioinhalte angezeigt werden und Eltern sollen die Möglichkeit haben, altersspezifisch festzulegen, was das Kind hören darf und was nicht. Auch Videoinhalte sollen sich so deaktivieren lassen. Allerdings ist Spotify Kids nur mit einem kostenpflichtigen Familien-Premium-Abonnement nutzbar. Zudem wird bisweilen kritisiert, es gebe zu wenige Schutzfunktionen oder diese würden nicht zuverlässig funktionieren.
Um zu überprüfen, ob alle verfügbaren Funktionen bei Spotify korrekt eingestellt sind, können Eltern sich von Medien Kindersicher helfen lassen. Hier wird z. B. auch erklärt, wie die Chatfunktion ausgeschaltet werden kann.