Spotify – mehr als Musik: Was Eltern beim Streaming beachten sollten

Der beliebte Streaming-Dienst Spotify bietet längst mehr als nur Musiktitel an. Mit dem diversen Angebot steigen jedoch auch die Risiken – von unangemessenen Videoinhalten über Extremismus bis hin zur neuen Chatfunktion. ZEBRA erklärt, was Eltern beachten sollten.
Lesedauer: 3 Minuten
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20. Oktober 2025

Früher mussten sich Eltern bei Musik-Streamingdiensten wie Spotify vor allem fragen, ob in den Lieblingstiteln ihrer Kinder Schimpfwörter oder nicht-jugendfreie Themen vorkamen. Heute sieht das anders aus: Das Angebot auf der Plattform ist deutlich umfangreicher – und damit auch die potenziellen Risiken, wenn Inhalte nicht zuverlässig moderiert und gekennzeichnet werden.

Was sollten Eltern auf Spotify beachten?

Mittlerweile finden sich auf Spotify nicht mehr nur Songs, sondern auch Podcasts, Hörbücher, und sogar Videos. Diese Inhalte lassen sich nicht einfach ausblenden oder deaktivieren – und genau das kann problematisch sein. Denn nicht alles, was auf Spotify zu finden ist, ist für Kinder und Jugendliche geeignet. Meldemöglichkeiten, Kennzeichnung von Inhalten und Moderation lassen dabei oft zu wünschen übrig.

Die verfügbaren Inhalte können beispielsweise problematische Botschaften enthalten. Dazu gehören unter anderem gewaltverherrlichende Aussagen, extremistische Symbole oder auch die Thematisierung von Drogen, Essstörungen oder Suizid. Diese Inhalte werden vom Spotify-Algorithmus empfohlen, ohne Rücksicht darauf, ob sie für ein jüngeres Publikum geeignet sind. Auch in den Kommentaren unter Podcastfolgen können Nutzende miteinander interagieren und Kinder dementsprechend in Kontakt mit unangemessenen Inhalten kommen.

Seit kurzer Zeit bietet Spotify zudem eine Chatfunktion an, mit der Nutzende direkt über die Plattform Nachrichten austauschen können. Kontakte werden dabei vor allem basierend auf gemeinsamen Playlists sowie Duo- oder Familienabos vorgeschlagen. Auch wenn bislang keine Informationen zur Sicherheit des Features vorliegen, lässt sich das Risiko unangemessener Kontaktaufnahmen – etwa durch Grooming – nicht vollständig ausschließen.

Welche Schutzmöglichkeiten bietet Spotify?

Spotify bietet Eltern inzwischen die Option, ein Spotify Kids-Konto einzurichten. Dort sollen nur kinderfreundliche Audioinhalte angezeigt werden und Eltern sollen die Möglichkeit haben, altersspezifisch festzulegen, was das Kind hören darf und was nicht. Auch Videoinhalte sollen sich so deaktivieren lassen. Allerdings ist Spotify Kids nur mit einem kostenpflichtigen Familien-Premium-Abonnement nutzbar. Zudem wird bisweilen kritisiert, es gebe zu wenige Schutzfunktionen oder diese würden nicht zuverlässig funktionieren.

Um zu überprüfen, ob alle verfügbaren Funktionen bei Spotify korrekt eingestellt sind, können Eltern sich von Medien Kindersicher helfen lassen. Hier wird z. B. auch erklärt, wie die Chatfunktion ausgeschaltet werden kann.

Wie können Eltern ihre Kinder zusätzlich zu den Spotify-Funktionen schützen?

  • Mindestalter beachten: Selbst mit Einverständnis der Eltern ist die Nutzung von Spotify laut Nutzungsbedingungen erst ab 16 Jahren erlaubt. Das Alter wird bei der Registrierung zwar abgefragt, aber nicht kontrolliert.
  • Offline hören: Ausgewählte Inhalte herunterladen und dem Kind ohne Internet zur Verfügung stellen
  • Vorab-Check: Videos, Podcasts oder Hörspiele im Vorfeld anschauen/anhören
  • Meldung: Unangemessene Inhalte melden – bei Spotify oder einer externen Stelle wie jugendschutz.net
  • Regelmäßige Gespräche: Über die Mediennutzung, Vorlieben, Interessen und Bedürfnisse. Man kann das Kind diesbezüglich auch bei der Mediennutzung begleiten und möglichst früh über problematische Inhalte und mögliche Risiken aufklären.

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