Wenn Menschen andere Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen beleidigen, diskriminieren oder zu Gewalt gegen sie aufrufen, spricht man von Hassrede. Im Internet verbreitet sich Hass besonders schnell, da viele Nutzende sich dort anonym fühlen und ihre Hassbotschaften über soziale Medien und deren Algorithmen schnell weiterverbreiten können.
Bei diesen Botschaften handelt es sich jedoch längst nicht mehr um reine Beleidigungen oder Drohungen. Menschen mit radikalen Ansichten nutzen in vielen Fällen Emojis, Codewörter oder Hashtags, um Hass und Hetze zu verbreiten. Blitz-Emojis können Assoziationen zum Nationalsozialismus hervorrufen, schwarze Fahnen werden als Symbol für islamistische Terrororganisationen genutzt.
Die Gründe dafür sind simpel: Wenn die Hassbotschaften verschlüsselt werden, erkennen Plattformen sie weniger schnell als solche und Extremisten und Extremistinnen können ihre Ideologie in Form von Kommentaren, Videos, Bildern, Memes oder Hashtags vervielfältigen. So kann es auch passieren, dass Menschen, die die Botschaften gar nicht unterstützen, diese nicht erkennen und sie unwissentlich weiterverbreiten.
Umso wichtiger ist es, sich mit den Symbolen auseinanderzusetzen, sie zu melden und insbesondere junge Menschen und die eigenen Kinder, darüber aufzuklären, bevor sie versehentlich bspw. rassistische, sexistische oder queerfeindliche Hassbotschaften verbreiten. Eltern können dabei auf spielerische Aufklärungsangebote wie das Spiel „HIDDEN CODES“ der Bildungsstätte Anne Frank zurückgreifen.
Beispiele für aktuell im Netz auffindbare Codes von Hassrede:
Aktive Gegenrede: Wenn dir Hass im Netz begegnet, solltest du nicht darauf eingehen und das Gespräch nüchtern weiterführen, ohne persönlich zu werden. Kläre Menschen über Codes auf, die sie vielleicht nicht kennen.
Meldefunktion nutzen: Du kannst die Meldefunktion der Plattformen nutzen, sodass Hasskommentare im besten Fall gelöscht werden können. Hassrede kannst du auch direkt bei der Landesanstalt für Medien NRW melden.
Anzeige erstatten: Das Internet kann kein rechtsfreier Raum sein. Wenn du also auf volksverhetzende Kommentare, verfassungsfeindliche Symbole oder Gewaltandrohungen stößt, solltest du diese bei der Polizei anzeigen. Bist du selbst betroffen, kann die Betroffenenberatung von HateAid dir helfen.
Beweise sichern: Wenn du Hassrede meldest oder anzeigst, ist es wichtig, dass du diese als Beweise sicherst, beispielsweise als Screenshots. Denn Beweise können für die Strafverfolgung wichtig sein.