Frage

Wie viel Zeit darf mein Kind am Tag mit digitalen Spielen verbringen?

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Antwort:

Beim Zocken und Spielen kann dein Kind schnell die Zeit aus den Augen verlieren. Daher ist es hilfreich, wenn du gemeinsam mit deinem Kind Regeln zur Nutzungsdauer vereinbarst

Eine pauschale Antwort darauf, wie viel Zeit für digitale Spiele normal oder gut für dein Kind ist, gibt es nicht. Jede Familie und jedes Kind sind unterschiedlich und es erfordert daher auch unterschiedliche Regeln. Behalte dabei immer im Hinterkopf, dass heutzutage viele Dinge online und digital stattfinden, die früher außerhalb des Internets stattgefunden haben – so auch digitale Spiele. Daher solltest du dich mit deinem Kind auf Bildschirmzeiten einigen, die zur jeweiligen Lebenssituation passen.

Als Hilfestellung für die Festlegung solcher Zeiten solltest du Folgendes beachten:
• Verbringt mein Kind die Zeit beim digitalen Spielen allein oder verabredet es sich mit Freundinnen oder Freunden, um gemeinsam online zu spielen?
• Bleibt noch genügend Zeit für Hobbys in der realen Welt?

• Bleibt noch genügend Zeit, um sich mit Freundinnen oder Freunden zu verabreden?
• Bleibt noch genügend Zeit für Hausaufgaben, Lernen und andere Pflichten?

Das Internet-ABC empfiehlt, die zeitliche Nutzungsdauer der gesamten Bildschirmzeit dem Alter entsprechend anzupassen:

  • 0 bis 2 Jahre: möglichst keine Bildschirmmedien, eher Bilderbücher und Hörspiele/Lieder.
  • 2 bis 3 Jahre: 5 bis 10 Minuten begleitete Bildschirmzeit; nur altersgerechte, ausgewählte Angebote; Videochats mit Oma (gemeinsam mit den Eltern) über das Smartphone oder Tablet sind völlig in Ordnung und können natürlich auch mal länger dauern.
  • 4 bis 6 Jahre: maximal 30 Minuten pro Tag; nicht unbedingt täglich; begleitete Bildschirmzeit und nur altersgerechte Inhalte je nach Interesse des Kindes.
  • 7 bis 10 Jahre: maximal 60 Minuten pro Tag freie Bildschirmzeit; nicht unbedingt täglich; Inhalte werden gemeinsam besprochen. Wichtig: Jugendschutz-Tools und -einstellungen sollten zur Unterstützung eingesetzt werden, wenn das Kind mal ohne Begleitung online ist. Wird nicht mehr gemeinsam gesurft und ferngesehen, sollten Eltern und Kinder darüber im Gespräch bleiben, was das Kind macht und wie die Inhalte gestaltet sind, die geschaut oder gespielt werden.
  • 11 bis 12 Jahre: maximal 90 Minuten pro Tag oder ein Wochenbudget von ca. 10 Stunden für frei zur Verfügung stehende Bildschirmzeit; Eltern bleiben mit ihren Kindern im Austausch über die Inhalte. Weiterhin wichtig: Jugendschutz-Tools und
    -einstellungen sollten zur Unterstützung eingesetzt werden, wenn das Kind mal ohne Begleitung online ist.

Vor allem, wenn du ein älteres Kind hast, kannst du ein zeitliches Budget für eine ganze Woche zur Verfügung stellen. Damit kann dein Kind lernen, sich die Internetzeit und die Zeit, die es für digitale Spiele nutzen möchte, selbst einzuteilen. Hier kann dich und dein Kind auch der Mediennutzungsvertrag gut dabei unterstützen, gemeinsame Vereinbarungen zu treffen und alles im Blick zu behalten.

Was ist ein Mediennutzungsvertrag?

Ein Mediennutzungsvertrag regelt die Nutzung digitaler Geräte und Medien zwischen Kindern und ihren Eltern. Diese Regeln sollten sich nach deinem Kind richten, abhängig davon, wie sicher und verantwortungsvoll dein Kind im Umgang mit solchen Medien und Geräten ist. Aber auch persönliche Nutzungsgewohnheiten und Hobbys können eine Rolle spielen. Auch kann es sinnvoll sein, keine Smartphone- sondern eher Bildschirmzeiten festzulegen – womit andere digitale Geräte einbezogen werden. Auf www.mediennutzungsvertrag.de könnt ihr direkt mit dem Anfertigen eines Vertrags anfangen.

Du hast individuelle Fragen?

Du hast individuelle Fragen zu diesem Thema? Wir helfen dir! Schreib uns über unseren Live-Chat (werktags zwischen 9 und 21 Uhr), den WhatsApp-Messenger, das Eingabefeld auf der Startseite oder stell deine persönliche Frage per E-Mail an zebra@medienanstalt-nrw.de.

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