Frage

Was ist Sharenting?

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Antwort:

Auch bei Eltern gehört das Teilen von Fotos und Videos in sozialen Medien zum Alltag. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang immer häufiger fällt, ist „Sharenting“. Aber was genau bedeutet Sharenting, und warum ist es wichtig, sich darüber zu informieren?

Definition von Sharenting

Sharenting setzt sich aus den englischen Wörtern „Sharing“ (teilen) und „Parenting“ (Erziehung) zusammen. Es beschreibt das Phänomen, dass Eltern Fotos, Videos und persönliche Informationen über ihre Kinder in sozialen Medien veröffentlichen. Häufig passiert das, um mit Freunden und Familien besondere Momente zu teilen. Sharenting kann aber gleichzeitig erhebliche Risiken bergen.

Risiken des Sharentings

Sharenting kann zu verschiedenen Problemen führen:

  • Verletzung der Privatsphäre: Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre. Viele Eltern sind sich nicht bewusst, dass sie die Persönlichkeitsrechte ihrer Kinder verletzen könnten.
  • Langfristige Folgen: Inhalte, die heute geteilt werden, können in Zukunft wieder auftauchen und möglicherweise negative Auswirkungen auf das soziale Leben oder die berufliche Zukunft der Kinder haben.
  • Sicherheitsrisiken: Das Veröffentlichen von Fotos oder Informationen kann dazu führen, dass diese Daten von Unbekannten missbraucht werden.

Rechtliche Aspekte

In vielen Ländern haben Kinder erst ab einem bestimmten Alter (in Deutschland beispielsweise ab 16 Jahren) das Recht, selbstständig über die Veröffentlichung ihrer Bilder zu entscheiden. Bis dahin sind die Eltern verantwortlich dafür, die Persönlichkeitsrechte ihrer Kinder zu wahren. Es ist wichtig, sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Klaren zu sein und diese zu respektieren.

Tipps für verantwortungsvolles Sharenting

Um die Risiken des Sharentings zu minimieren und gleichzeitig schöne Erinnerungen zu teilen, können Eltern folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Mit dem Kind sprechen: Beziehe dein Kind in Entscheidungen über das Teilen seiner Bilder ein, wenn es alt genug ist. Dies fördert nicht nur das Bewusstsein für Privatsphäre, sondern stärkt auch das Vertrauen.
  2. Keine sensiblen Daten veröffentlichen: Vermeide es, persönliche Informationen wie Namen, Geburtsdaten oder Standortdaten öffentlich zu teilen.
  3. Privatsphäre-Einstellungen nutzen: Überprüfe regelmäßig die Privatsphäre-Einstellungen deiner sozialen Medien. Stelle sicher, dass nur ausgewählte Personen Zugriff auf deine geteilten Inhalte haben.
  4. Achte auf den Inhalt der Bilder: Veröffentliche keine Fotos in unangenehmen oder intimen Situationen, wie beispielsweise beim Baden oder im Schlaf.

Sharenting ist ein vielschichtiges Thema. Als Elternteil ist es entscheidend, sich der möglichen Risiken bewusst zu sein und verantwortungsvoll mit den Informationen umzugehen, die man über seine Kinder teilt. Genauso wichtig ist es, dass Eltern einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien vorleben, damit Kinder auch lernen können, verantwortungsbewusst mit ihren sensiblen Daten umzugehen.

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