Inoculation bedeutet, dass Nutzerinnen und Nutzer im Netz gegen klassische Manipulationsmethoden trainiert werden und sie wiedererkennen können. So soll verhindert werden, dass Menschen an Falschnachrichten glauben und sie weiterverbreiten.
Inoculation wird in der englischen Sprache benutzt und wird als „An-impfung“ oder „Be-impfung“ übersetzt. In der Biologie wird von einer Inokulation gesprochen, wenn zum Beispiel eine Zellkultur geimpft wird.
Du kannst dich nicht nur gegen Erreger impfen, sondern auch gegen manipulative Muster von Falschnachrichten. In Bezug auf Medien bedeutet Inoculation, dass die Nutzerinnen und Nutzer gegen Falschnachrichten gestärkt werden und sie besser erkennen sollen. Sie ist also eine Art Immunisierung gegen Desinformation.
Auf der englischen Webseite Inoculation stellt ein Forschungsteam der Universität Cambridge vor, wie klassische Manipulationsmethoden aussehen. Sie zeigen Videos, die diese Muster offenlegen. Zum Beispiel werden folgende Merkmale von manipulativer Stimmungsmache vorgestellt:
Um ihren Ansatz zu überprüfen, suchten die Forschenden nach einer Kooperation, um ihre Inoculation-Videos zu zeigen. Durch die Zusammenarbeit mit Google haben 5,4 Millionen Personen die Videos über YouTube zu sehen bekommen. Die Forschenden sendeten etwa eine Millionen Menschen Testfragen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Erkennung von manipulativen Techniken bei den Testpersonen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe besser war.
Im Gegensatz zu Fakten-Checker-Seiten, die Inhalte wie Bilder oder Videos unter die Lupe nehmen und sie auf den Wahrheitsgehalt prüfen, setzt Inoculation direkt bei den Nutzerinnen und Nutzern an. Sie sollen Falschnachrichten durch die Muster erkennen, damit sie gar nicht erst weitergeleitet werden.