Frage

Was ist Bodyshaming und was kann ich tun, wenn ich betroffen bin?

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Antwort:

Bodyshaming bezeichnet die Abwertung oder Diskriminierung einer Person aufgrund ihrer Äußerlichkeiten. Besonders in sozialen Medien ist es eine weit verbreitete Form von Mobbing.

Bodyshaming kann viele Formen annehmen – von abfälligen Kommentaren über Gewicht, Körperform oder Haut bis hin zu direkten Beleidigungen oder Mobbing. Besonders in sozialen Medien fühlen sich viele Tatpersonen durch Anonymität geschützt und äußern verletzende Worte ungehindert. Betroffene empfinden oft Scham, Hilflosigkeit oder Selbstzweifel.

Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin?

Hier sind einige Schritte, die dir in einer solchen Situation helfen können:

  • Ruhig bleiben: Auch wenn es schwerfällt, sollte man nicht sofort auf beleidigende Inhalte reagieren. Eine direkte Konfrontation kann die Situation verschärfen.
  • Das Gespräch suchen: Falls möglich, kann es helfen, die Person direkt anzusprechen und klar zu formulieren, dass bestimmte Äußerungen verletzend sind (z. B.: „Es verletzt mich, dass ...“, „Es geht mir schlecht, weil ...“).
  • Gegenrede nutzen: Manchmal kann es hilfreich sein, sich aktiv gegen Beleidigungen zu wehren. Strategien zur Gegenrede findest du hier: Anti-Hass-Strategien.
  • Beweise sichern: Mache Screenshots von beleidigenden Nachrichten, Bildern oder Videos. Diese können im Falle einer Anzeige als Beweismittel dienen. Mehr Infos dazu gibt es hier: Beweissicherung.
  • Blockieren und Melden: Melde beleidigende Kommentare auf der jeweiligen Plattform und blockiere die Tatpersonen, um weitere Interaktionen zu vermeiden.
  • Vertrauenspersonen einbeziehen: Familie, Freund*innen oder Lehrkräfte können unterstützen. Auch anonyme Beratungsstellen bieten Hilfe an.
  • Anzeige erstatten: Falls akute Gefahr besteht oder andere Maßnahmen nicht helfen, kann eine Anzeige erstattet werden. Diese kann bei jeder Polizeidienststelle oder Staatsanwaltschaft eingereicht werden. Die nächste Dienststelle findest du hier: Wachenfinder.

Hilfsangebote:

  • Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Unterstützung bei jeglicher Art von Diskriminierung.
  • Bündnis gegen Cybermobbing e.V.: Hilfe speziell bei Bodyshaming im Netz.
  • Telefonseelsorge: 24/7 erreichbar, kostenlos und anonym: Telefonseelsorge oder 0800 111 0111.
  • Nummer gegen Kummer: Für Kinder und Jugendliche, anonym und kostenlos: 116 111.
  • Hatefree: Juristische Unterstützung bei digitaler Gewalt, inklusive kostenloser Rechtsprüfung.

Body Positivity

Die „Body Positivity“-Bewegung setzt sich für die Akzeptanz und Liebe zum eigenen Körper ein – unabhängig von Größe, Gewicht oder Aussehen. Ziel ist es, gängige Schönheitsideale zu hinterfragen und Vielfalt zu feiern.

Body Neutrality

Dieses Konzept lenkt den Fokus weg vom äußeren Erscheinungsbild und hin zur Wertschätzung der Funktionen des Körpers. Es betont, dass unser Körper in erster Linie ein Werkzeug für unsere Gedanken und Gefühle ist und nicht nach ästhetischen Maßstäben bewertet werden sollte.

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