Cybergrooming beginnt meist augenscheinlich harmlos mit netten Gesprächen und vielen Komplimenten. Genau dann sollte man allerdings skeptisch werden. Auch wenn dein Kind beginnt, sich auffällig oder sehr anders zu verhalten, solltest du das Gespräch suchen.
Nehmen Cybergrooming-Tatpersonen den Kontakt zu Kindern auf, beginnen sie häufig ein scheinbar harmloses, nettes Gespräch. Sie fragen nach Hobbys und Interessen des Kindes, wollen es näher kennenlernen und geben ihm viele Komplimente. Was gerade für Kinder anfänglich wie der Beginn einer Freundschaft wirken kann, ist aber nur Strategie: Tatpersonen nutzen die Offenheit und das fehlende Risikobewusstsein von jungen Kindern aus, um Vertrauen zu schaffen. Dann beginnen sie, das Gespräch in sexuelle Richtungen zu lenken, bis sie schließlich intime Bilder, Videos oder sogar offline-Treffen fordern.
Damit es nicht zu solchen sexuellen Chats kommt, ist es wichtig, dass Eltern und Kinder Anzeichen von Cybergrooming schon früh erkennen können. Bei folgenden Verhaltensweisen sollte man skeptisch werden und im Zweifelsfall immer den Kontakt abbrechen:
Wichtig ist auch, zu bedenken, dass Kinder in solchen Situationen unter großem Druck stehen können: Nicht selten gehen Tatpersonen dazu über, Kindern ein schlechtes Gewissen zu machen oder ihnen sogar zu drohen, um erste oder auch immer weitere Bilder oder Videos von ihnen zu bekommen. Nicht selten können Kinder auch eine emotionale Abhängigkeit entwickeln, was es für Tatpersonen einfacher macht, sie zu manipulieren. Und manchmal ist es Kindern auch peinlich oder unangenehm sich in einer solchen Situation wiederzufinden.
Wenn sich dein Kind an dich wendet, weil es das Gefühl hat, von Cybergrooming betroffen zu sein, ist es also umso wichtiger, dass du ihm keine Vorwürfe machst, sondern es tröstest, ihm dabei hilfst, die Situation zu verarbeiten und es dafür lobst, dass es genau richtig gehandelt hat, indem es damit zu dir gekommen ist.
Nicht immer trauen sich Kinder, offen darüber zu sprechen, wenn sie Cybergrooming oder belastende Dinge online erleben. Von außen zu erkennen, dass etwas nicht stimmt, ist aber nicht immer einfach. Folgende Zeichen können - aber müssen nicht notwendigerweise - darauf hinweisen, dass das Kind Cybergrooming oder eine andere belastende Situation erlebt:
Das Thema Cybergrooming kann sehr belastend sein und es ist wichtig, damit sensibel umzugehen. Da es Kindern peinlich sein kann, was sie erlebt haben, oder sie wohlmöglich Angst haben, dafür bestraft zu werden, ist es wichtig, dass man bei Warnsignalen ein ruhiges Gespräch mit dem Kind sucht. Dabei sollte offen und verständnisvoll miteinander gesprochen und Schuldzuweisungen oder Verurteilungen vermieden werden.
Weitere Informationen dazu findest du hier: