Achtung: Internetsucht ist keine anerkannte Krankheit. Dies sollte man hier im Hinterkopf behalten. Dennoch kann es problematisches Verhalten im Umgang mit digitalen Geräten, Spielen beziehungsweise dem Internet geben. Dann spricht man umgangssprachlich von Sucht oder Abhängigkeit.
Während man einerseits von den praktischen Möglichkeiten des Internets profitieren kann, zum Beispiel das Versenden von E-Mails oder Onlinebanking, kann das Internet gleichzeitig auch einen emotionalen Nutzen haben: Durch Social-Media-Angebote und Online-Games gibt es vielfältige Möglichkeiten, um Anerkennung und Bestätigung zu bekommen oder sich abzulenken. Das birgt jedoch auch Suchtpotential: Werden solche Online-Aktivitäten dazu genutzt, um alltäglichen oder massiven Problemen auszuweichen oder negativen Emotionen zu entfliehen, besteht die Gefahr, dass sich eine Sucht entwickelt. Außerdem beinhalten digitale Spiele und soziale Netzwerke Mechanismen, die einen „am Ball halten“ sollen: Selbst wenn die Nutzerin oder der Nutzer offline geht, geht es in der Online-Welt immer weiter. So kann das Gefühl entstehen, etwas zu verpassen, wenn man offline ist. Auch die ständige Erreichbarkeit durch das Smartphone und mobiles Internet können diese Angst, etwas zu verpassen, verstärken. Die Erwartung von anderen, einen immer erreichen zu können, ist häufig hoch. Soziale Medien beinhalten weitere Faktoren, die abhängig machen können: Durch Likes und freundliche Kommentare werden Glückshormone ausgeschüttet, die dazu verleiten, immer wieder aufs Smartphone zu schauen, um emotionalen „Nachschub“ zu bekommen. Der Wunsch nach Bestätigung kann ein Faktor sein, der zu einer exzessiven Nutzung führen kann.
All dies kann zu einer Sucht führen. Die wirklichen Ursachen können nur in einem Gespräch mit der oder dem Betroffenen entdeckt werden. Daher ist es sinnvoll, sich bei Expertinnen und Experten Hilfe zu suchen. Unterstützung vor Ort kannst du hier finden: www.computersuchthilfe.info