Online-Spiele gehören zur Lebenswelt von Heranwachsenden. Extremisten spielen zunächst unerkannt mit und erwecken somit kein Misstrauen. Sie bauen ein Vertrauensverhältnis über das gemeinsame Hobby auf. So ist die Kontaktaufnahme deutlich einfacher als auf herkömmlichen Plattformen.
Viele Heranwachsende spielen gerne Online-Spiele. Dabei sind vor allem einsame Jugendliche, die online Anschluss suchen, anfällig für extremistische Ansprachen.
Extremisten nutzen dabei die verschiedenen Spiele, um unerkannt mitzuspielen und im Chat ideologische Aussagen einzubringen. Wird auf diese Aussagen reagiert, wird Kontakt über private Chats aufgenommen. In diesen Privatnachrichten werden Links zu extremistischen Inhalten und Einladungen zu Gruppen in sozialen Netzwerken verschickt. Diese Vorgehensweise ist vor allem für einsame Heranwachsende gefährlich, da sie sich meist erfahrene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wünschen und deswegen besonders empfänglich für diese Art von Annäherung sind.
Extremistische Gruppen nutzen zudem die Ästhetik der Spiele, um ihre Inhalte zu gestalten. Sie gestalten ihre Inhalte so, dass sie aussehen wie Inhalte in bestimmten Spielen. Damit erwecken sie bei den Heranwachsenden mehr Aufmerksamkeit.
Es ist wichtig, mit Jugendlichen über ihre Erfahrungen mit anderen im Netz zu sprechen und auf Gefahren hinzuweisen. Extremismus-Präventionsworkshops können einen Schutz gegenüber ideologischen Weltanschauungen herstellen und für den Umgang mit solchen Situationen wappnen.