Insbesondere am Anfang braucht dein Kind klare Regeln, an denen es sich orientieren kann. Wenn du dich dazu entscheidest, deinem Kind den Umgang mit digitalen Medien zu erlauben, ist es wichtig, dass du es bei diesem Lernprozess begleitest.
Regeln aufstellen:
- Es ist ratsam, dass du zusammen mit deinem Kind die Regeln aufstellst. So merkt es, dass du es ernst nimmst und die Regeln nicht einfach vorgegeben werden. Außerdem solltest du immer wieder ein Auge darauf haben, was dein Kind im Netz anschaut oder hochlädt und dass es altersgerechte Angebote nutzt.
- Wichtig ist, dass ihr euch als Familie auf gemeinsame Regeln verständigt, an die sich später alle halten! Ihr könnt beispielsweise gemeinsame medienfreie Zeiten festlegen. Hier bist du als Elternteil Vorbild. So kannst du zum Beispiel anstelle von Verboten zu Beginn besser mit kurzen Nutzungszeiträumen arbeiten. Dabei kann dein Kind dann zunächst vielleicht nur eine bestimmte Funktion oder einen von dir ausgesuchten Inhalt nutzen.
- Um eure aufgestellten Regeln festzuhalten, empfiehlt sich der Mediennutzungsvertrag (www.mediennutzungsvertrag.de) als praktisches Hilfsmittel.
- Du kannst zur Förderung der Selbstständigkeit deines Kindes auch (vor allem, wenn dein Kind schon älter ist oder bereits eine Weile Medienerfahrung gesammelt hat) Mediengutscheine erstellen, mit denen dein Kind Nutzungszeit zur freien Einteilung für eine Woche bekommt.
Aufsicht und technische Hilfsmittel:
- Neben einer begleitenden Medienerziehung kannst du ergänzend die technischen
Einstellungsmöglichkeiten der verwendeten Geräte nutzen. Anleitungen hierzu findest du auf www.medien-kindersicher.de.
- So kannst du hier die Funktionen von Kinder- und Jugendschutzfiltern nutzen und deinem Kind ein Nutzungsprofil erstellen. Dabei lassen sich entsprechende Nutzungszeiten einstellen sowie bestimmte Apps beschränken oder auch unangemessene Internetseiten sperren.
- Diese Sicherheitseinstellungen an den Geräten dienen jedoch in erster Linie als eine Ergänzung. Schließlich bieten sie allein keinen hundertprozentigen Schutz und ersetzen auch nicht deine begleitende Medienerziehung.
- Jüngere Kinder sollte man daher nicht allein im Netz surfen lassen, sondern sich zumindest im gleichen Raum aufhalten, um eingreifen
zu können, wenn es Probleme gibt oder das Kind unfreiwillig auf unangemessene Inhalte trifft.
Regelmäßige Gespräche über die Mediennutzung und das Zeigen von Interesse sind eine gute Möglichkeit, deinem Kind Wissen vor allem im Umgang mit schwierigen Situationen im Netz zu vermitteln und deutlich zu machen, dass du eine Ansprechperson auf Augenhöhe bist, die gerne unterstützen möchte, wenn dein Kind unsicher ist.
So kannst du deinem Kind nach und nach einen selbstständigeren Umgang mit Medien erlauben.