Anmache und sexuelle Belästigung im Internet sind ein schambesetztes Thema.
Daher muss davon ausgegangen werden, dass viele Fälle von Cybergrooming unerkannt bleiben und nicht angezeigt wurden. Die Dunkelziffer ist daher vermutlich sehr viel höher als die offiziellen Zahlen.
- Die Landesanstalt für Medien NRW führt seit 2021 jährlich eine Studie mit dem Titel "Kinder und Jugendliche als Opfer von Cybergrooming" durch. Befragt werden ca. 2.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 – 18 Jahren.
- Fast ein Viertel (24%) der Befragten war mindestens einmal von Cybergrooming betroffen. 15% wurden schon einmal von einer erwachsenen Person nach einem realen Treffen gefragt. Jedes achte Kind oder Jugendliche hat bereits Nacktbilder von einer erwachsenen Person zugeschickt bekommen.
- Von den Befragten, die bereits von Cybergrooming betroffen waren, wurden 26% schon einmal online von einem Erwachsenen bedroht.
- Die häufigsten Drohungen sind dabei die Veröffentlichung von Chatverläufen (42%), die Veröffentlichung persönlicher bzw. Intimer Informationen (34%) und die Veröffentlichung von intimen Bildern und/oder Videos (34% Prozent).
- Meistens wollten die erwachsenen Personen so ein persönliches Treffern (40%) oder intime Bilder von den Kindern oder Jugendlichen (32%) erzwingen.
- Fast jedes fünfte Kind (19%) hält auch den Kontakt aufrecht, nachdem es herausfindet, dass sein Chatpartner bereits erwachsen ist. Als Grund dafür werden vor allem Neugier (40%), die entgegengebrachte Wertschätzung (40%) sowie die Freude über das Interesse von Älteren an der eigenen Person (32%) genannt.
Hier geht es zur kompletten aktuellen Studie.