Anmache und sexuelle Belästigung im Internet sind ein schambesetztes Thema.
Daher muss davon ausgegangen werden, dass viele Fälle von Cybergrooming unerkannt bleiben und nicht angezeigt wurden. Die Dunkelziffer ist daher vermutlich sehr viel höher als die offiziellen Zahlen.
- Die Landesanstalt für Medien NRW führt seit 2021 jährlich eine Studie mit dem Titel "Kinder und Jugendliche als Opfer von Cybergrooming" durch. Befragt werden ca. 2.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 – 18 Jahren.
- 16 % der Befragten haben online schon einmal eine erwachsene Person kennengelernt und wurden von ihr nach einem realen Treffen gefragt. Jedes zehnte Kind oder Jugendliche wurde im Internet dazu aufgefordert, sich vor der Webcam oder Handykamera auszuziehen. Hier scheinen Mädchen (12 Prozent) eindeutig häufiger betroffen zu sein als Jungen (7 Prozent).
- Im Zusammenhang mit Cybergrooming wurden 7 % der Befragten schon einmal online von einem Erwachsenen bedroht. Bei fast allen Fragen gaben Mädchen etwas häufiger an, betroffen zu sein.
- Die häufigsten Drohungen sind dabei die Veröffentlichung persönlicher bzw. Intimer Informationen (52 Prozent), die Veröffentlichung von Chatverläufen (40 Prozent), die Veröffentlichung von intimen Bildern und/oder Videos (37 Prozent)
- Jedes vierte Kind (25 %) hält auch den Kontakt aufrecht, nachdem es herausfindet, dass sein Chatpartner bereits erwachsen ist. Als Grund dafür werden vor allem die entgegengebrachte Wertschätzung (45 %) sowie die Freude über das Interesse von Älteren an der eigenen Person (38 %) genannt.
Hier geht es zur kompletten aktuellen Studie.