Es wird häufig angenommen, dass junge Menschen, die so selbstverständlich mit dem vielschichtigen Angebot digitaler Medien aufgewachsen sind – sie werden auch häufig als „Digital Natives“ (zu Deutsch: „digitale Einheimische“) bezeichnet –, automatisch Bescheid wissen über die möglichen Risiken, die mit den digitalen Medien einhergehen.
Der digitale Umgang miteinander, die Bewertung von Informationen, der Umgang mit persönlichen Daten und viele andere Dinge müssen auch von Jüngeren erst erlernt werden. So wie es im nicht digitalen Alltag Regeln im Rahmen der Erziehung gibt, so braucht dein Kind auch Regeln für den Umgang mit digitalen Medien. Für einen kritischen Medienumgang sind Anleitungen und Hintergrundwissen für dein Kind somit notwendig.
Dennoch ist es unmöglich, einen Katalog an notwendigem Wissen für dein Kind aufzustellen. Vielmehr kann eine schrittweise Annäherung an Medien dafür sorgen, dass dein Kind die Benutzung der Geräte, den Umgang mit schwierigen Situationen und die Gefahren kennenlernt. So kannst du vorgehen:
- Du bist als Vorbild ein ausschlaggebender Faktor in der Medienerziehung deines Kindes. Überprüfe daher kritisch, wie du selbst mit Medien umgehst und wie du sie nutzt. Sind zum Beispiel auch für dich Medien eine wichtige Freizeitbeschäftigung? Bekommst du nur Teile eines Gesprächs mit, weil du ständig dein Smartphone im Blick hast? Was dein Kind bei dir sieht, wird es schnell übernehmen. Du kannst deinem Kind auch bereits früh transparent machen, welche Angebote du am Smartphone nutzt. So lernt dein Kind bereits zeitig, dass das Gerät viele verschiedene Funktionen erfüllt und sowohl Zeitung wie Kommunikationsmedium sein kann.
- Stelle mit deinem Kind gemeinsame Regeln zum Mediengebrauch auf. Zum Beispiel dazu, welche altersgerechten Inhalte es nutzen darf und wie lange seine Bildschirmzeit ist. Hierbei solltest du nicht nur die Mediennutzung zuhause berücksichtigen, sondern auch die Nutzung unterwegs oder bei Freunden. Du solltest auch Ausnahmen einplanen, beispielsweise bei verregneten Tagen oder beim Ausprobieren eines neuen Spiels. Dabei kann euch der Mediennutzungsvertrag helfen (www.mediennutzungsvertrag.de).
- Sprich gemeinsam mit deinem Kind über Medien, auch über seine Lieblingssendungen oder -spiele. Versuche zu verstehen, was diese Medien deinem Kind bedeuten und warum sie ihm so gut gefallen. Schaue gegebenenfalls selbst mal mit rein und lass es dir zeigen. So kannst du mit deinem Kind darüber ins Gespräch kommen und dabei Medienwissen vermitteln. Informationen zu verschiedenen Diensten, die Kinder und Jugendliche häufig nutzen, findest du bei klicksafe (www.klicksafe.de).
- Bringe deinem Kind Medien über die eigenen Vorlieben hinaus näher. Dein Kind wird in Zukunft in der Schule und im Arbeitsleben am Computer schreiben und recherchieren können müssen. Du kannst dein Kind unterstützen, indem du diese Tätigkeiten bewusst förderst.
- Begleite ein jüngeres Kind beim Mediengebrauch, sei im selben Raum und biete dich ihm als Ansprechperson bei Problemen und Fragen an. Nutzt dein Kind ein Medium bereits länger, kannst du es damit häufiger allein lassen. Sollte dein Kind mehr und mehr allein online sein, können auch Jugendschutzeinstellungen hilfreich sein.
- Bleibt im Gespräch. Denn nicht nur dein Kind entwickelt sich weiter, sondern auch die Medien und digitalen Technologien und Möglichkeiten.
- Sorge für einen Ausgleich neben dem Medienkonsum, sodass noch genügend Zeit für die spannenden Dinge abseits vom Bildschirm bleibt.
Mehr Informationen dazu findest du unter: