Roblox ist eine kreative Spieleplattform, auf der Nutzende ihre individuellen Avatare und Spielwelten nach ihren eigenen Vorlieben und Interessen gestalten können. Neben der Entwicklung eigener Spielewelten haben Nutzende auch Zugang zu einer Vielzahl von Spielen, die von anderen Roblox-Spielenden erstellt wurden. Außerdem können sie sich über die Chatfunktion austauschen und vernetzen. Insbesondere die gestalterischen Freiheiten machen Roblox zu einer beliebten Plattform bei Kindern und Jugendlichen.
Einige Nutzende missbrauchen die Freiheiten auf Plattformen wie Roblox, um extremistische Ideologien zu verbreiten und Kinder und Jugendliche zu radikalisieren. Sie nutzen oft subtile Methoden, wie bestimmte Wörter oder Symbole, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen, jedoch eigentlich versteckte menschenfeindliche Botschaften enthalten. Diese Strategie wird auch als „Dog Whistling“ bezeichnet und zielt darauf ab, junge Menschen in extremistische Denkweisen zu führen. Auch Szenarien wie extremistische oder terroristische Anschläge können teilweiser ealitätsgetreu nachgespielt werden. Zwar gibt es laut Angaben von Roblox strenge Wortfilter und effektive Meldefunktionen, es werden allerdings immer wieder neue Übergriffe dokumentiert.
Außerdem wird Roblox gezielt zur Kontaktaufnahme von minderjährigen Spielenden genutzt. Diese besondere Form des sexuellen Missbrauchs im Internet bezeichnet man auch als Cybergrooming. Dabei versuchen Erwachsene, das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen zu gewinnen, um sie in sexualisierte Gespräche zu verwickeln. Auch in den Spielewelten kann es zum Nachstellen von sexuellen Handlungen und Bewegungen mithilfe der Avatare kommen.
Eine weitere Gefahr stellen In-Game-Käufe dar. Roblox kann zwar kostenlos installiert werden. Dennoch hat die Anwendung eine plattformeigene Währung (Robux), die mit echtem Geld gekauft werden muss. Dadurch können Kinder und Jugendliche ohne elterliche Kontrolle in eine Kostenfalle tappen.
Im Januar 2025 hat die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) die Altersfreigabe für Roblox auf „ab 16 Jahren“ angehoben. Diese Entscheidung basiert auf einer Reihe von Sicherheitsbedenken, insbesondere im Hinblick auf den Schutz jüngerer Spielenden. Diese Freigabe soll als Orientierung dienen, nicht als pädagogische Empfehlung. Eltern können selbst entscheiden, ob sie ihren Kindern Roblox erlauben möchten – sie kennen ihre Kinder und deren Entwicklungsstand schließlich am besten.
Hierbei kann es hilfreich sein, sich als Elternteil selbst ein Bild vom Spielgeschehen zu machen. Diese Möglichkeit ergibt sich, wenn Erziehungsberechtigte das Spiel entweder zunächst allein testen oder es direkt mit dem Kind gemeinsam erkunden.
Bevor das Kind dann ohne direkte Aufsicht spielt, sollte man außerdem zusammen mit ihm Regeln vereinbaren. Diese Regeln können verschiedene Themen haben. Dazu gehören Nutzungszeiten, die Kommunikation in Chats und auch Regeln zu In-Game-Käufen. Beim Festhalten der Vereinbarungen kann das Online-Tool „Mediennutzungsvertrag“ helfen: www.mediennutzungsvertrag.de.
Roblox kann also kind- und jugendgerecht genutzt werden, wenn Eltern aktiv die Sicherheitsfunktionen nutzen und mit ihren Kindern über potenzielle Risiken sprechen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man Roblox kindersicher einrichten kann, findet sich auf der Website medien-kindersicher.de.
Neben allen technischen Maßnahmen ist es ebenfalls wichtig, dass Eltern als Vertrauens- und Ansprechperson zur Verfügung stehen. Kinder sollten wissen, dass sie bei Fragen, Sorgen oder Problemen, die im Kontext digitaler Spiele entstehen, jederzeit offen mit ihren Eltern sprechen können – ohne befürchten zu müssen, nicht ernst genommen oder verurteilt zu werden.
Weitere Informationen zur Kindersicherheit von Roblox findest du hier: