Digitale Medien und Social Media sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Die Nutzung birgt jedoch auch einige Risiken. Cybermobbing, Cybergrooming, der Vergleich mit anderen, Doomscrolling und Verschwörungsideologien können die psychische Gesundheit beeinflussen.
Durch die vermeintliche Anonymität im Internet ist die Hemmschwelle für Cybermobbing, Cybergrooming (was das ist, kannst du hier nachlesen) oder generell Beleidigungen und unangenehme Kontaktaufnahme durch Fremde im Netz viel niedriger als im „realen“ Leben. Das Risiko, Erfahrungen zu machen, die die eigene Psyche dauerhaft negativ beeinflusst, ist daher real. Der Vergleich mit anderen in sozialen Netzwerken, kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Doomscrolling, also das unkontrollierte und übermäßige Konsumieren negativer Nachrichten im Internet, kann genauso wie die ständige Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien Ängsteschüren.
Besonders für Kinder und Jugendliche ist die Nutzung von sozialen Medien daher mit einigen Risiken verbunden.
Das Posten eines Bildes auf Instagram ist für viele Kinder und Jugendliche ein wichtiger Schritt in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Das „Sich-Ausprobieren“ hat sich ins Internet verlagert, ist jedoch ein ganz normaler Prozess im Heranwachsen. Was früher jedoch „nur“ die Mitschülerinnen und Mitschüler auf dem Pausenhof mitbekommen haben, können jetzt tausende im Internet verfolgen. Die Gefahr mit Beleidigungen oder abwertenden Kommentaren konfrontiert zu werden steigt dadurch enorm. Das Wissen darum, dass alle diese Kommentare mitlesen können, macht die Situation umso beschämender.
Aus einer Kleinigkeit kann auch schnell etwas viel Größeres werden und im schlimmsten Fall zu Cybermobbing führen, was die psychische Gesundheit enorm beeinträchtigen kann. Viele Kinder und Jugendliche wissen nicht, wie sie sich vor Attacken und Anmache im Netz schützen können.
Durch Social Media vergleichst du dich viel eher mit anderen, da du dauerhaft mit dem Leben und Aussehen anderer konfrontiert wirst. Dadurch kann es zu einer falschen Selbstwahrnehmung kommen. Viele Influencerinnen und Influencer vermitteln ein scheinbar perfektes Leben und zeigen sich makellos. Dieses Ideal kannst du niemals erreichen, da niemand so perfekt ist, wie er oder sie sich auf Instagram darstellt. Oft fühlt man sich daher nicht attraktiv genug, das eigene Leben fühlt sich nicht erfüllend an. Dies kann zu Frustration, Selbstzweifeln und sogar einer verzerrten Selbstwahrnehmung führen.
Solltest du vergleichbare Erfahrungen in sozialen Netzwerken machen, kannst du so entgegenwirken:
Wenn du Hilfe oder Beratung suchst, kannst du dich an diese Stellen wenden:
Im Internet befinden sich viele Inhalte, die verängstigen können. Neben zufällig entdeckten gruseligen Videos, die für schlaflose Nächte sorgen können, kann auch das eigene Verhalten für Ängste sorgen. Manchen Leuten fällt es schwer, aufzuhören Nachrichten zu konsumieren. Wenn du auch stundenlang durch Beiträge über schlimme Geschehnisse auf der Welt scrollst, kann dir das nicht nur schlechte Laune machen, sondern auch Angst schüren. Dieses sogenannte Doomscrolling ist auf Dauer ungesund für die Psyche. Aber auch Desinformation, also durch andere bewusst verbreitete Falschnachrichten, können Angst machen. Erfindet jemand eine Verschwörung in der Regierung, den Medien oder großen Konzernen, kann Panik entstehen, dass das eigene Leben bedroht sei.
Nachrichten sollten daher in Maßen konsumiert und stark emotionalisierende Nachrichten hinterfragt werden. Tipps dazu, wie man Falschinformationen erkennt, findest du auch, wenn du in der Suche nach „Desinformation“ suchst.