Die Erpressung mit Nacktbildern wird auch „Sextortion“ genannt. Zu unterscheiden ist dabei, ob Fremde dich mit den intimen Aufnahmen erpressen wollen, welchen sie (angeblich) durch das Hacken deiner Webcam oder deines Speichers erhalten haben oder ob dies Bekannte tun. Beispielsweise ein ehemaliger Liebhaber oder eine ehemalige Liebhaberin, welche sich an dir rächen möchte.
Erpressung durch Fremde
Weit verbreitet ist die Erpressung mit intimen Aufnahmen per E-Mail. Cyberkriminelle behaupten darin, Zugriff auf die Webcam oder auf den Speicher des Computers zu haben. Sie drohen damit, die Daten zu veröffentlichen oder an die Kontakte des Betroffenen weiterzuleiten, wenn nicht gezahlt wird. Da solche intimen Aufnahmen mit einem hohen Schamgefühl einhergehen, ist diese Masche häufig erfolgreich. Meist erpressen die Täter die Betroffene dabei nicht einmalig, sondern fordern immer wieder Geld.
Was kann ich tun? In der Regel steckt hinter diesen Drohungen nichts. Du kannst diese E-Mails also ignorieren oder um sicher zu gehen, googeln, ob E-Mails dieses Absenders gerade im Umlauf sind.
Erpressung durch Internetbekanntschaften
Eine weitere Masche von Internetkriminellen ist es, den Kontakt zu ihren potentiellen Opfern über Dating-Apps oder Soziale Medien zu suchen. Sie versuchen das Vertrauen ihres Gegenübers zu erhalten und fordern recht schnell intime Aufnahmen oder intime Verabredungen über die Webcam. Anschließend werden die Betroffenen mit diesen Daten erpresst. Dieser Fall ist natürlich deutlich dramatischer, weil du dir nun sicher bist, dass hinter diesen Drohungen tatsächlich echte Fotos oder Videoaufnahmen stecken.
Was kann ich tun? Du solltest auf keinen Fall auf die Erpressung eingehen. Denn auch hier ist es sehr wahrscheinlich, dass du immer wieder zahlen musst. Brich den Kontakt zu deinem Erpresser komplett ab und gehe nicht auf die Nachrichten ein. Stattdessen solltest du die Chats unbedingt durch Screenshots sichern und eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Die Chance ist hoch, dass die Polizei die Identität deines Erpressers herausfinden kann. Hierfür arbeitet die Polizei eng mit den Seitenbetreibern, auf denen die Erpressung stattgefunden hat, zusammen. Werden die intimen Daten ins Netz geladen, kannst du die Betreiber der Seiten informieren, um die Bilder löschen zu lassen.
Erpressung durch Bekannte
Ein weiteres Horrorszenario: Ein ehemaliger Liebhaber oder eine ehemalige Liebhaberin verbreitet intime Aufnahmen von dir. Beispielsweise, indem diese Daten in einem Gruppenchat gepostet oder in einem Fake-Profil hochgeladen werden. Auch hier ist der einzige Weg eine Anzeige bei der Polizei.
Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Um solche unangenehmen Situationen zu vermeiden, solltest du vor dem Senden von Nacktbildern natürlich sehr vorsichtig sein. Überlege dir ganz genau, ob du deinem Gegenüber hundertprozentig vertraust. Insbesondere Internetbekanntschaften, die du kaum kennst, solltest du auf gar keinen Fall solche Daten von dir zukommen lassen!
Wenn du noch genauer wissen möchtest, wie die Polizei bei Internetverbrechen vorgeht, kannst du dir dieses Video von Handysektor ansehen.