Bereits die erste Staffel von „Squid Game“ wurde 2021 innerhalb kürzester Zeit zur erfolgreichsten Serie auf Netflix. Und auch die zweite Staffel ist sehr beliebt: Allein in der ersten Woche haben 68 Millionen Menschen die zweite Staffel der Serie gestreamt. In der Serie geht es um hoch verschuldete Menschen, die in einem Wettkampf Kinderspiele spielen. Wer in diesen Spielen verliert, wird brutal getötet. Pro getöteter Person erhöht sich das Preisgeld für die übrigen Spielerinnen und Spieler. Am Ende kann nur eine Person das Preisgeld gewinnen, alle anderen Mitspielerinnen und Mitspieler sterben.
Nach der ersten Staffel gab es einige Vorfälle auf Schulhöfen, bei denen Schülerinnen und Schülern, die Spiele aus der Serie nachgespielt haben. Die Verlierer wurden mit Backpfeifen oder Beleidigungen bestraft. Expertinnen und Experten warnen vor Nachahmungseffekten bei Kindern und Jugendlichen, die durch soziale Medien wie TikTok verstärkt werden können. Insbesondere der Wettbewerbscharakter der Serie und die Überschreitung von Grenzen – im Zweifel mittels Gewalt - fasziniert Kinder und Jugendliche an der Serie. Daher fordern sie Eltern und Lehrkräfte dazu auf, sich gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen kritisch mit der Serie auseinanderzusetzen.
Auf diese Aspekte sollten Eltern und Lehrkräfte daher achten:
- Über Inhalte sprechen: Die Inhalte der Serie sollten nicht unreflektiert und unkommentiert verarbeitet werden. Gemeinsame Gespräche und kritische Einordnungen und Bewertungen besonders gewalthaltiger Szenen können dabei helfen, bei Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein für die Trennung von Spiel und Realität zu schärfen. Weitere Informationen dazu findest du hier.
- Mindestalter beachten: Auch bei Squid Game 2 werden viele verstörende, gewaltverherrlichende und keineswegs kindgerechte Inhalte gezeigt. Netflix hat für Squid Game eine Altersfreigabe von 16 Jahren festgelegt. Um zu verhindern, dass Kinder unter 16 auf die Inhalte zugreifen können, kann zum Beispiel in den Einstellungen von Netflix eingestellt werden, dass erst ein Pin eingegeben werden muss, um derartige Inhalte schauen zu können.
- Medienkompetenz fördern: Lehrkräfte und Eltern können nicht dauerhaft kontrollieren, mit welchen Inhalten Kinder und Jugendliche konfrontiert sind. Vor allem in soziale Medien wie TikTok werden oft Ausschnitte von Serien und Filmen angezeigt. Daher sollten Kinder und Jugendliche geeignete Handlungsoptionen an die Hand bekommen, um einen langfristig kompetenten Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln. Regeln dafür können Eltern mit ihren Kindern im Mediennutzungsvertrag vereinbaren. Lehrkräfte können beispielsweise im Rahmen einer Unterrichtsreihe zur Einschätzung gefährlicher Challenges auf sozialen Medien auf Squid Game verweisen.
- Medienscouts einbeziehen: Bei der Erarbeitung von Maßnahmen zur Gewaltprävention können auch bereits medienpädagogisch geschulte Schülerinnen und Schüler mit eingebunden werden. Dafür eignen sich besonders die Medienscouts NRW, die ihr Wissen und ihre Expertise an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben können.
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