Frage

Wie erkenne ich Desinformation?

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Antwort:

Da Desinformation viele Gesichter und Formen hat, ist es nicht einfach, sie zu erkennen. Aber ein paar Schritte können dir bei der Prüfung des Wahrheitsgehalts helfen: genau hinsehen, selbst nachdenken, kritisch lesen und Quellen überprüfen.

  • News und Informationen genau anschauen:
    Schau dir die Nachricht beziehungsweise Information aufmerksam und kritisch an. Ein gesundes Misstrauen ist im Umgang mit Informationen wichtig, denn nicht alles, was im Internet steht, stimmt. Sollte es sich bei der Nachricht um eine geäußerte Meinung handeln, die nicht weiter erklärt wird und die letztlich dafür genutzt wird, um eine gewisse Stimmung zu verbreiten – dann sei vorsichtig. Denke nach, bevor du solch eine Nachricht oder Information weiterleitest und mit anderen teilst.
    Solltest du Zweifel an der Echtheit dieser Information haben, dann gib ihr lieber kein Like und verbreite sie nicht weiter.
  • Quelle prüfen:
    Oftmals werden bei Desinformationen falsche oder gar erfundene Zahlen und Zitate genannt. Man kann nicht nachvollziehen, woher sie kommen – also welche Quelle tatsächlich dahintersteckt. Bei falschen, nicht nachvollziehbaren oder bei nicht vorhandenen Quellen beziehungsweise Belegen gilt es auch hier, vorsichtig zu sein.

    Prüfe, ob die Information eine sehr einseitige Position einnimmt. Wird nur eine Meinung vertreten oder werden auch andere Ansichten berücksichtigt und kommen sie zur Sprache? Stimmt das, was behauptet wird, und wer steckt hinter diesem Inhalt? Nicht alles ist wahr!
  • Fakten checken:
    Wie im letzten Punkt schon angedeutet: Achte auf zuverlässige Quellen. Denn Desinformationen bedienen sich häufig nicht zuverlässiger Quellen, im Gegenteil. Manchmal wird nicht einmal eine Quelle angegeben.

    Bei jeder öffentlich zugänglichen Quelle beziehungsweise Veröffentlichung muss es ein Impressum geben. Das Impressum ist sozusagen eine Art Visitenkarte der Verantwortlichen für diese Quelle. Hier findest du den Namen, die Adresse und weitere Kontaktmöglichkeiten der Person, die für diese Informationen auf der Seite verantwortlich ist. Sind gerade diese Angaben im Impressum fehlerhaft oder nicht ausreichend, besteht abermals Anlass zur Vorsicht.

    Auch wenn andere Medien diese Nachricht nicht verbreiten, solltest du ihre Richtigkeit anzweifeln oder selbst kritisch hinterfragen.

    Du kannst zum Beispiel auch überprüfen, ob verwendete Bilder wirklich zum Text gehören oder bearbeitet wurden. Mit der Bilder-Rückwärtssuche kannst du schließlich herausfinden, woher die Bilder ursprünglich stammen und wofür sie (weiter-)verwendet wurden.

    Ein ebenfalls wichtiges Kriterium für die Glaubwürdigkeit einer Quelle besteht darin, aus welcher Zeit sie stammt beziehungsweise aus welcher Zeit die Informationen stammen. Sind diese noch aktuell oder wurden sie für andere Zwecke im Text aufgeführt.
  • Internetseiten, die die Fakten abklären und Fakes aufdecken:
    Eine eigene Recherche zu einer eventuellen Desinformation kann recht aufwendig werden. Man kann zum Beispiel Experten befragen oder die Berichterstattung anderer Medien zum selben Thema mit der zu der eventuellen Desinformation abgleichen. Manchmal haben dies bereits andere, vertrauenswürdige Seiten erledigt.

    Im Folgenden findest du eine kleine Auflistung an (journalistischen) Dienstleistern, die dir weitere Hinweise oder ganze Artikel zur Verfügung stellen. Mit der Suchfunktion kannst du auf diesen Seiten herausfinden, ob sie zu deinem Thema bereits recherchiert haben:

Solltest du auf Desinformation und/oder Verschwörungsideologien stoßen, weise darauf hin. Kläre zum einen die verantwortliche Person respektvoll darüber auf und melde problematische Inhalte direkt beim Online-Dienst.

So kannst du gegen die Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien vorgehen.

Weitere Tipps zum Erkennen von Desinformation findest du in unserer Wissensdatenbank unter Was ist Inoculation in Bezug auf Medien?

Was bedeutet Desinformation?

Desinformation eindeutig zu definieren fällt leider immer noch schwer. Es gibt jedoch Elemente, die unumstritten sind: Es handelt sich um Informationen, die bewusst falsch gesetzt und gezielt verbreitet werden. Auch wenn es Desinformation schon vor dem Internet gab, hat ihre strukturierte Verbreitung vor allem im Zuge der Digitalisierung und dem Aufkommen von sozialen Medien besorgniserregende Ausmaße angenommen. Weitere Informationen zu dem Phänomen findest du auf der Homepage der Landesanstalt für Medien NRW.

Du hast individuelle Fragen?

Du hast individuelle Fragen zu diesem Thema? Wir helfen dir! Schreib uns über unseren Live-Chat (werktags zwischen 9 und 21 Uhr), den WhatsApp-Messenger, das Eingabefeld auf der Startseite oder stell deine persönliche Frage per E-Mail an zebra@medienanstalt-nrw.de.

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