Grundsätzlich gibt es keine generelle Antwort darauf, wann welches Spiel für welches Kind geeignet ist, denn dabei spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle: Das Alter, die Medienerfahrung, die Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale und noch einiges mehr können beeinflussen, wie ein Kind mit Videospielen umgehen kann. Insofern müssen Eltern bezüglich ihrer Kinder individuelle Einschätzungen treffen.
Aspekte, auf die dabei geachtet werden können, sind:
- Inhalte. Manche Spiele nutzen einen gruseligen Grafikstil, sind spannender als Kinder aushalten können und enthalten Schimpfworte oder sogar diskriminierende Sprache und Charaktere. Das sind Beispiele für Inhalte, die für Kinder nicht geeignet sind. Ein erster Anhaltspunkt für altersangemessene Inhalte kann die Altersempfehlung der USK sein. Neben der Altersempfehlung enthalten viele Spiele zudem Hinweise auf Risiken wie Gewaltdarstellungen, In-Game-Käufe oder Chats. Weitere Infos dazu gibt es auf der USK-Website. Es ist sinnvoll, sich darüber hinaus auch eine pädagogische Einschätzung von Spielen anzuschauen, beispielsweise vom Spieleratgeber NRW.
- Spielmechanismen.
Manche Spiele enthalten Spielfunktionen oder auch zentrale Spielelemente, die sehr schnell sind, Spielende unter Druck setzen können oder besonders viel Geschick und Geduld benötigen. Das kann gerade jüngere Jugendliche und Kinder überfordern und frustrieren.
- Gewaltdarstellungen. Spiele mit exzessiven Gewaltdarstellungen können für Jugendliche und gerade auch für Kinder eine Belastung darstellen und schlimmstenfalls sogar ihre Entwicklung beeinträchtigen. Leichtere Darstellungen oder Andeutungen von Gewalt sind wiederum für viele ältere Jugendliche kein Problem. Wichtig ist hierbei, sich darüber zu informieren, wie viel Gewalt ein Spiel beinhaltet, wie stark sie in die Spielfunktionen und -ziele integriert ist und wie diese dargestellt wird.
- Sexuelle Darstellungen. Enthalten Spiele sexuelle Inhalte, kann das für Kinder unangemessen sein oder sogar verstörend auf sie wirken. Auch hier ist es wichtig, herauszufinden, ob und inwiefern ein Spiel sexuelle Darstellungen beinhaltet.
- Online-Content. Manche Spiele bieten Online-Funktionen an oder finden sogar vollständig online statt. Dabei können Kinder und Jugendliche auch in Kontakt mit fremden Personen kommen. Das kann einige Risiken bergen: Beleidigungen, unangemessenes Verhalten, diskriminierende Äußerungen, Druck und hohe Erwartungshaltungen von Mitspielenden oder auch Cybergrooming sind dabei keine Seltenheit.
- Kostenfallen. Manche Spiele bieten sogenannte In-Game-Käufe an, die oftmals mit Echtgeld bezahlt werden. Manche Kinder und Jugendliche vergessen, dass es sich hierbei um echtes Geld handelt, oder verlieren den Überblick darüber, wie viel Geld sie bereits ausgegeben haben.
Außerdem können folgende Tipps helfen:
- Spiel das Spiel einmal selbst oder lass es dir von deinem Kind zeigen! Außerdem gibt es auf YouTube viele Spieletest-Videos, die einen guten Eindruck vom Spiel vermitteln.
- Frag dein Kind, weshalb es ein bestimmtes Spiel gern spielen möchte und zeige Interesse. Wenn sich Eltern und Kinder offen austauschen, können Kompromisse gefunden werden, mit denen beide Parteien zufrieden sind.
- Falls du das Spiel nicht erlaubst, erkläre deinem Kind, warum.
- Beim gemeinsamen Aushandeln von Regeln beim Spielen kann auch der Mediennutzungsvertrag
helfen.
- Bleib offen! Videospiele bieten gerade für Kinder und Jugendliche viele Möglichkeiten, kreativ zu sein und können viel Spaß machen.
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